In den letzten Monaten machten die großen Fluggesellschaften eher negative Schlagzeilen: Vom US-amerikanischen Konzern Boeing stürzten zwei 737 Max-Flugzeuge ab und offenbarten gravierende Sicherheitsmängel in der Software. Außerdem befinden sich Boeing und Airbus, die europäische Konkurrenz, in einem Streit um illegale Subventionen, in den mittlerweile auch die Welthandelsorganisation (WHO) eingestiegen ist. Die deutsche Branche jedoch scheint das nicht sonderlich zu stören. Im Gegenteil: Sie legt neue Rekordzahlen vor.

Aufwind für die Flugbranche

Das berichtet der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI). 2018 konnte die Branche das Wachstum aus den vorangegangenen Jahren weiter fortsetzen und in einigen Sparten sogar noch ausbauen. Insgesamt hatte die deutsche Flug- und Raumfahrtindustrie einen Umsatz von etwa 40 Milliarden Euro zu verzeichnen. Die Zahl der Beschäftigten stieg von 109.500 auf 111.500 – ein neuer Höchstwert. Das größte Segment ist nach wie vor die zivile Luftfahrt, die im vergangenen Jahr einmal mehr ihre Produktivität steigern konnte. Insgesamt betrug der Umsatz der zivilen Luftfahrt 29,2 Milliarden Euro. Zudem konnte das Segment 2.000 neue Mitarbeiter anziehen. Jährlich wächst die Zahl der Flugzeuge um fünf bis sieben Prozent, berichtet n-tv.

„Die Stellung unserer Branche als Schlüsselindustrie für Deutschland hat sich bestätigt – wirtschaftlich, strategisch und als Job- und Innovationsmotor.“ – Klaus Richter, Präsident des BDLI, in einer Pressemitteilung

Wie sieht es beim Militär aus?

In der militärischen Luftfahrt dagegen war ein Rückgang zu beobachten: Und zwar sowohl beim Umsatz (7,7 Milliarden Euro, runter von 7,8 Milliarden Euro) als auch bei der Mitarbeiterzahl (ein Rückgang auf 23.700 von vormals 24.000). Die Raumfahrt hingegen legte zwar bei der Zahl der Beschäftigten zu, der Umsatz schrumpfte jedoch, wenn auch marginal.

Starker April bei der Lufthansa

Und auch die Lufthansa veröffentlichte kürzlich neue Zahlen. Im April hatte das Unternehmen 3.0 Prozent mehr Fluggäste als noch im Monat zuvor, insgesamt waren es 12,5 Millionen. Am stärksten legten Lufthansa und die Netzwerk-Airlines SWISS und Austrian Airlines am Drehkreuz Wien zu. Der Konzern Lufthansa steigerte seinen Absatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,5 Prozent. Das teilte die Lufthansa in einem Pressestatement mit.

Aufwärts an der Börse?

Die Lufthansa-Aktie steht mit 0,80 Prozent plus bei einem Preis von 18,24 Euro. Bei Airbus gibt es dagegen am Freitagnachmittag ein Minus von 1,24 Prozent, die Aktie ist 120,98 Euro wert. Bei Boeing könnten sich die Aktionäre gerade über das frische 737 MAX-Update freuen. Die Aktie steht jedenfalls bei 321,00 Euro (plus 3,46 Prozent).

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