Erstmals seit 2013 ist der Goldpreis wieder über die Marke von 1.500 Dollar gestiegen. Die durch den Handelskrieg hervorgerufene Unsicherheit lässt die Anleger zu dem Edelmetall greifen. Die weiteren Aussichten sind gut. Das berichtet das Börsenportal von Focus online.
Ähnlich dynamischer Anstieg wie zuletzt 2011
Nur einmal in seiner dokumentierten Handelsgeschichte ist der Goldpreis ähnlich gestiegen. Das war vor etwa acht Jahren, als die Folge der schweren Finanzkrise den Kurs auf ein Rekordhoch von 1.921 Dollar je Feinunze (etwa 31,1 Gramm) trieb. Momentan erleben wir eine echte Preisrallye: Mitte der Woche knackte der Goldpreis erstmals seit mehr als sechs Jahren wieder die Marke von 1.500 Dollar. Ähnlich dynamisch war die Preisentwicklung zuletzt im Jahr 2011. Seit Anfang Juni hat Gold etwa 17 Prozent an Wert gewonnen.
Eine der Ursachen sind der eskalierende Handelskonflikt zwischen China und den USA und die Furcht vor einem Währungskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Dies führt seit einigen Tagen zu heftigen Kursturbulenzen an den Finanzmärkten. Zugleich hat die Zuspitzung der Auseinandersetzung eine verstärkte Flucht in sichere Anlagehäfen ausgelöst, zu denen traditionell auch Gold zählt.
Auf dem Weg in neue Sphären
Daniel Briesemann von der Commerzbank sieht Gold „auf dem Weg in neue Sphären.“ Die stark gestiegene Nachfrage zeige sich durch „andauernde ETF-Zuflüsse“, so der Rohstoffexperte. Diese Wertpapiere ermöglichen es Anlegern in Gold-Wertpapiere zu investieren, ohne es lagern zu müssen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg sieht Goldman Sachs den Goldpreis bereits in der Nähe von 1.600 Dollar – maßgeblich vorangetrieben durch Anlagen in Gold-ETFs.
Weltweit sinkende Zinsen befeuern die Nachfrage
Neben der Sorge vor dem Handelskonflikt erklären Experten wie Daniel Biesemann die starke Goldnachfrage auch mit sinkenden Zinsen. Die Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed und die Aussicht auf weitere Zinssenkungen hätten die amerikanische Währung geschwächt. Da Gold auf dem Weltmarkt in Dollar gehandelt wird, macht eine schwächere US-Währung das Edelmetall günstiger und steigert so seine Attraktivität.
Dem Beispiel der Fed folgen inzwischen verschiedene Notenbanken aus dem asiatisch-pazifischen Raum, darunter die Zentralbanken von Indien und Neuseeland. Das berichtet n-tv. Angesichts der derzeitigen Mini-Zinsen auf Sparguthaben wird Gold auch für die dortigen Anleger attraktiver.
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