Seit Jahren verursacht der Brexit – der Austritt Großbritanniens aus der EU – Unsicherheit an den globalen Finanzmärkten. Es herrscht Unsicherheit darüber, wie die Auswirkungen sich am Ende darstellen werden. Zuletzt kühlte die Weltwirtschaft merklich ab, woran der Brexit nicht ganz unschuldig ist. Ende des Monats könnte es vorbei sein. Ein großer Schritt dafür ist nun getan – die Europäische Union und Großbritannien haben ein neues Austrittsabkommen ausgehandelt.

“No Deal”, die Katastrophe?

„Deal“ oder „No Deal“: Je nach Entscheidung könne der Brexit die Wirtschaft der Eurozone schwer oder nicht ganz so schwer beschädigen. Jedenfalls war dies die gängige Meinung. Dem ZDF zufolge würde ein „No Deal-Brexit“ nicht nur die europäische Wirtschaft, sondern auch Währungen belasten. Nicht zuletzt den Euro und (in stärkerem Maße) auch das britische Pfund. Ein Zusammenbruch des Euro sei nicht wahrscheinlich, doch es sei eine Reaktion zu sehen. Im größten EU-Mitgliedsland Deutschland drohe in diesem Szenario die Rezession.

Abkommen in letzter Sekunde

Das oben skizzierte Szenario könnte nun endgültig vermieden sein. Am Donnerstag verkündeten EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und der britische Premier Boris Johnson, einen Deal ausgehandelt zu haben. „Wir haben einen Deal, der eine Verlängerung unnötig macht. Er bringt Sicherheit, wo der Brexit Unsicherheit bringt“, ließen beide in einem gemeinsamen Pressestatement verlauten. Bei dem neuen Abkommen handele es sich um eine Lösung, die auch Irland in fairer Weise gerecht werde.

Keine harte Grenze

Denn das nun überarbeitete Protokoll zu Irland und Nordirland soll dafür sorgen, eine harte Grenze zwischen den beiden Inselteilen zu vermeiden. Weiterhin sollen sämtliche EU-Regeln, die Waren und Güter betreffen, in Nordirland nach wie vor gelten. Bezüglich Handel plane die Regierung von Boris Johnson ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien.

„Wir haben uns auf starke gleiche Wettbewerbsbedingungen geeinigt, um ein ehrgeiziges Freihandelsabkommen ohne Zölle und Quoten zu ermöglichen.“ – Michel Barnier, EU-Chefunterhändler, in einem Pressestatement

Was sagt das Parlament?

Nun steht lediglich noch die beidseitige Ratifizierung des Deals bevor. In Großbritannien soll das Parlament am morgigen Samstag darüber entscheiden, ob der Deal angenommen werden soll oder nicht. Noch könnte der Deal also kippen. Dem Investment zufolge sei der Widerstand auf der EU-27-Seite geringer.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH