2019. Ein Jahr, das für die Anlage in Aktien nicht attraktiv erschien. Zumindest zeigen das die neuen Aktionärszahlen des Deutschen Aktieninstituts. Die Aktionärszahlen sanken im Vergleich zum Vorjahr um 660.000 Anleger. Ein herber Rückschlag für die deutsche Aktienkultur.

Niedrigzins und Nervosität

9,7 Millionen Aktienbesitzer gab es 2019 in Deutschland. Damit hat knapp jeder siebte Deutsche in Aktien oder Aktienfonds investiert. Das machen insgesamt 15,2 Prozent der Bürger aus.

„Obwohl sich der Aktienmarkt letztes Jahr sehr positiv entwickelt hat, sank die Zahl der Aktienbesitzer 2019 nach zwei Jahren positiver Entwicklung erstmalig wieder. Auch wenn dies für die deutsche Aktienkultur einen Rückschlag bedeutet, stimmt der langfristige Trend dennoch positiv“, resümiert Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Aktieninstituts gegenüber cash-online.de.

Die positiven Entwicklungen in der Aktienkultur sind vor allem dem Niedrigzins geschuldet. Noch vor acht Jahren sparten lediglich 8,4 Millionen Menschen in Aktien oder Aktienfonds. Im Letzten Jahrzehnt kamen aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklungen rund 1,3 Millionen Deutsche hinzu.

Gründe für das Negativjahr

Die Kursverluste 2018 sind vor allem durch die steigende Nervosität der Aktionäre zu begründen. Pessimistische Konjunkturausblicke haben dazu geführt, dass sich viele Deutsche von ihren Aktien getrennt haben. Hinzu kommt die politisch kritische Lage. Die in der Diskussion stehende Finanztransaktionssteuer auf Aktien schreckt potenzielle Anleger zudem ab.

„Statt ein langfristiges Engagement der Menschen in Aktien zu fördern, legt ihnen die Politik durch eine verfehlte Steuerpolitik zusätzlich Steine in den Weg. Diese Vorgehensweise droht sich langfristig nicht nur auf den Vermögensaufbau, sondern auch auf die Altersvorsorge negativ auszuwirken,“ klagt die Studie an.

Aktien seien demnach zukunftsfest aufgestellt und damit eine solide Basis für die Altersvorsorge. Gerade die attraktiven Renditen könnten – ähnlich wie in einigen anderen Ländern – Erholung für die angespannte Rentensituation bringen.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH