Der Dezember ist für den Einzelhandel der wichtigste Monat des Jahres. 2020 bricht ihm nun, bedingt durch einen erneuten Lockdown, der Umsatz weg. Und das in einem ohnehin schon schleppend laufendem Jahr.

Einzelhandel ab Mittwoch dicht

Seit diesem Sonntag steht fest: Der zweite Lockdown kommt. Ab Mittwoch, den 16. Dezember, bis voraussichtlich 10. Januar, schließen die Geschäfte. Von der Regel ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs. Lebensmittel-Einzelhandel, Wochenmärkte, Direktvermarkter von Lebensmitteln, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Reformhäuser, Babyfachmärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Optiker, Hörgeräteakustiker, Tankstellen, Kfz-Werkstätten, Fahrradwerkstätten, Banken und Sparkassen dürfen weiterhin Handel treiben.

Die Läden deutscher Innenstädte jedoch bleiben überwiegend geschlossen. Dem Handelsverband Deutschland zufolge (HDE) gefährdet das Hunderttausende Arbeitsplätze. HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sagte der Bild am Sonntag hierzu: „Der Dezember ist unter normalen Umständen der wichtigste Monat im Jahr, in der Pandemie ist er ein Totalausfall. Von den rund 560.000 Stellen im innerstädtischen Einzelhandel sind zwischen 150.000 und 250.000 akut bedroht.“

Zusage von umfassender Überbrückungshilfe

Um Einzelhändler in ihrer finanziellen Notsituation zu unterstützen, plant Bundesfinanzminister Olaf Scholz neue Milliarden-Hilfen als umfassende Wirtschafts- und Überbrückungshilfe. Elf Milliarden Euro sollen diese wohl bereits im ersten Monat kosten. Bis zu 90 Prozent der Fixkosten von geschlossenen Geschäften würden übernommen. Bis zu 500.000 könnten das für einen Betrieb ein, zitiert die Tagesschau.

Zuvor hatten laut Tagesschau 28 deutsche Einzelhändler bereits einen offenen Brief an die Bundesregierung verfasst. Der Appell: Ein Großteil der Geschäfte in Innenstädten würde einen weiteren Lockdown nicht überstehen. Man dürfe das Weihnachtsgeschäft nicht ausschließlich den Online-Giganten überlassen. Ob der Lockdown tatsächlich „das Ende der Innenstädte, wie wir sie heute kennen“ bedeutet, bleibt abzuwarten.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH