Der Elektrohändler Ceconomy, Teilkonzern der ehemaligen Metro AG und Betreiber von Media Markt und Saturn befanden sich seit Jahren immer wieder in Konflikten und Rechtsstreits mit der Gründerfamilie Kellerhals. Nun wurde der Streit endlich beendet – scheinbar zum Besten aller Beteiligten. Doch worum ging es in dem Streit? Und wie konnte er beendet werden?

Eine kostspielige Einigung

Der 2017 verstorbene Unternehmer Erich Kellerhals eröffnete pünktlich zum Weihnachtsgeschäft 1979 den ersten Media Markt. Die Führung wurde später abgegeben, Kellerhals hält jedoch weiter knapp 22 Prozent an Media-Saturn und hat weiterhin umfassende Vetorechte. Ein Artikel vom Spiegel aus dem Jahr 2014 beleuchtet einen Rechtsstreit, bei dem Erich Kellerhals den damaligen Metro-Vorstand Pieter Haas mit juristischen Mitteln aus dem Amt drängen wollte, da er mit der Führungsweise nicht einverstanden war. Dies war nur eine von vielen Streitigkeiten zwischen der Unternehmensführung und der Familie Kellerhals.

Doch der Streit wurde nun endlich beigelegt, denn die Media-Saturn-Holding übernimmt die familiäre Beteiligung von 21,62 Prozent und gibt der Familie dafür 25,9 Prozent an Ceconomy, 160 Millionen Euro in Wandelanleihen und 130 Millionen Euro in bar. Insgesamt beläuft sich der Deal auf einen Gesamtwert von 815 Millionen Euro.

Gute Aussichten

„Mit dieser Einigung haben wir die Zeit vergangener Konflikte hinter uns gelassen und eine gute Lösung im Sinne aller Beteiligten gefunden“, kommentierte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann laut Tagesschau. Für das Unternehmen ist die kostspielige Einigung nämlich auf lange Sicht eine Einsparung. Rechtsstreitigkeiten werden in Zukunft vermieden und durch die Vereinfachung der bis dato komplizierten Unternehmensstruktur erhofft sich die Unternehmensleitung eine Ersparnis in Millionenhöhe.

Auch an der Börse sorgten die guten Nachrichten über das Ende der Streitigkeiten für einen Aufschwung. Die Aktie von Ceconomy stieg um 26 Prozent an.

Die Zukunft der Märkte

Für die Zukunft von Media Markt und Saturn sind bereits einige Neuerungen in Planung. Neben den klassischen Läden sollen nun auch kleinere „Smart“-Märkte eröffnet werden. Außerdem sollen Angebote, Dienstleistungen sowie das Produktsortiment erweitert werden. Das Corona-Jahr hat dem Unternehmen außerdem gezeigt, wie wichtig der digitale Shop ist, daher soll der Anteil der Online-Verkäufe im kommenden Jahr von 20 auf 30 Prozent angehoben werden.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH