Die Erwartungen an PayPal waren hoch. Und trotz guter Zahlen, die der Bezahldienst am Donnerstag präsentierte, waren die Ergebnisse eben nicht gut genug. Zumindest für die Börse. Die Folge: Die Aktie des Online-Bezahldienstes rutsche am Donnerstag rapide ab.
Ausblick für die Anleger enttäuschend
PayPal stellte seine Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vor. Doch besonders die Prognosen bereiteten den Investoren Unmut. Für 2018 stellte der Bezahldienst eine Umsatzsteigerung von 15 Prozent – auf bis zu 15,25 Milliarden Dollar – in Aussicht. Im vergangenen Jahr waren es zumindest noch 21 Prozent mit 13,21 Milliarden Dollar. Letztlich reichten die 15 Prozent am Markt nicht aus. Es wurden bessere Prognosen erwartet, wodurch sich die Aktie auf Talfahrt begab.
Zahlen über Zahlen
Die Erwartungshaltung des Marktes ist hoch – und sie wurde hoch getrieben. Denn die Zahlen von PayPal lesen sich trotz aller Kritik gut. Der Gewinn je Wertpapier lag bei 0,55 Dollar. Und damit 0,03 Dollar über den Analysteneinschätzungen. Insgesamt waren das 620 Millionen Dollar – im Gegensatz zum Vorjahr mit 390 Milliarden Dollar eine gute Leistung. Und auch der Umsatz kann sich sehen lassen. Der Erlös lag im Quartal bei 3,74 Milliarden Dollar, weit über der Prognose von 3,63 Milliarden. Zudem wächst PayPal immer weiter – 8,7 Millionen neue Kunden verzeichnete der Konzern am Quartalsende.
Großkunde bricht weg
Neben dem Zahlenwerk spielt für das Sinken der Aktie jedoch auch der Verlust eines besonderen Großkunden eine Rolle. Ebay hat sich einen anderen Partner für die Zahlungsgeschäfte gesucht. Damit verliert das Unternehmen bis zum Vertragsende 2020 einen wichtigen Kunden. PayPal sieht den Verlust jedoch gelassen. Denn gleichzeitig steigt der Bezahldienst nun in Disney-Läden und beim Fernsehverkaufssender QVC ein.
PayPal-Aktie knickt ein
Ein heftiger Ausverkauf aufgrund der Quartalszahlen verantwortete die Talfahrt an der Nasdaq. Um elf Prozent fiel die Aktie auf 72,82 Dollar. Die Erwartungen an PayPal waren im Vorfeld hoch – doch die Börse ist und bleibt hart.
Titelbild: ©Sergey Nivens