Lebensmittel, Personal, Getränke: Alles wird teurer. Die deutschen Hotel- und Gastronomiebetriebe geraten an ihre Grenzen. Akteure der Branche warnen vor einer Steuererhöhung.
Weniger Umsatz für das Gastgewerbe
Das Gastgewerbe macht weniger Umsatz. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen konkret einen Rückgang um 1,5 Prozent zwischen Juni 2023 und Juli 2023. Gegenüber Juli 2019, dem Vergleichsmonat vor dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie, steht ein reales Minus von 9,8 Prozent auf dem Papier.
Dabei hatten Hotels und sonstige Beherbergungsunternehmen ein Umsatzminus von 4,5 Prozent gegenüber Juni 2023 zu verzeichnen, in der Gastronomie wiederum gab es ein leichtes Plus (plus 0,2 Prozent). Verglichen mit dem Pre-Corona-Niveau betrug das Umsatzminus 10,7 Prozent.
Steuern schrecken ab
Darüber hinaus steht eine Steuererhöhung für Speisen in der Gastronomie in Aussicht: von sieben Prozent auf 19 Prozent im kommenden Jahr. Laut dem DEHOGA Bundesverband würde diese Erhöhung über das Jahr 2024 hinweg für 12.000 Betriebe das Aus bedeuten. „Das ist bitter. Denn schon jetzt ist die Gastronomiedichte insbesondere im ländlichen Raum spürbar gesunken“, sagt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick in einer Pressemeldung dazu. Die Steuererhöhung auf Speisen zum 1. Januar müsse „in vollem Umfang“ an die Gäste weitergegeben werden. Dasselbe gelte für weitere Kostenbelastungen, weil die Gastronomen schlicht keinen Spielraum oder Reserven mehr hätten. All das könne sich zu einem Preisschock aufaddieren, der wiederum Gäste abschreckt. Das wiederum bedeute Umsatzverlust und noch mehr Betriebsschließungen. „Wir wollen, dass Essen einheitlich mit sieben Prozent besteuert wird, egal ob, wie und wo zubereitet, und wie und wo verzehrt. So sieht Steuerfairness aus“, erklärt Zöllick dazu.
Druck auf der Branche
Neben dem immensen Druck, der nach der Pandemie und nun im Zuge der russischen Invasion auf die Gastronomiebranche zugekommen ist, lief nun auch noch das Sommergeschäft schlechter als erwartet. Laut einer DEHOGA-Umfrage fiel das Sommergeschäft 2023 für jeden zweiten Unternehmer schlechter aus als noch im Jahr 2019. Zöllick sagt dazu: „Neben dem wechselhaften Wetter stellten 64,5 Prozent der Betriebe einen Rückgang der Gästezahlen wegen der zunehmenden Konsumzurückhaltung fest.“
Genau wie die Gäste leidet auch die Branche als Ganzes unter den steigenden Kosten. Lebensmittel, Getränke und Personalkosten: Vor allem die immer teureren Lebensmittel stellen die Gastronomiebetriebe vor große Herausforderungen. Die zunehmende Bürokratie kommt noch hinzu. Dem DEHOGA Verband zufolge sind die Existenzängste der Branche „unvermindert hoch“.
Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH
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