Nur noch eine Woche bis Weihnachten – für viele Konsumenten bieten sich noch Chancen, die letzten Geschenke zu kaufen. Die Gewerkschaft ver.di könnte diesen Plänen nun einen Strich durch die Rechnung machen. Denn sie fordert Amazons Mitarbeiter zum Streik auf.
Sie streiken zu zweit
Insgesamt sind zwei deutsche Standorte von den Streiks betroffen. Laut dem Focus sei es jedoch möglich, dass sie sich auf weitere Standorte ausbreiten und länger anhalten könnten als gedacht. Dabei animiert ver.di die Mitarbeiter des Amazon-Handelszentrums in Leipzig zu einem Streik bis zum Heiligabend. Auch ein nordrhein-westfälisches Versandhandelszentrum in Werne soll von den Streiks betroffen sein. Dort sollen die Streiks nach aktueller Planung jedoch nur bis zum Dienstagabend anhalten.
Unlautere Geschäftspraktiken?
Der Grund für die Streiks: ver.di will Arbeitsbedingungen der Amazon-Mitarbeiter tarifvertraglich regeln. Laut Silke Zimmer, der Fachbereichsleiterin Handel bei ver.di in Nordrhein-Westfalen, nutzt der Versandhändler unlautere Taktiken, um Kosten zu sparen. „Während sich der Versandhändler in den USA als Einzelhändler darstellt, um die dort höheren branchenüblichen Löhne der Logistikbranche nicht zahlen zu müssen, behaupten sie hier, dass sie Logistiker seien“, sagte Zimmer in einer Pressemitteilung. ver.di wolle für eine faire Arbeitswelt sorgen.
„Amazon steht für Willkür in der Arbeitswelt.“ – Silke Zimmer, Fachbereichsleiterin Handel bei ver.di Nordrhein-Westfalen, in einer Pressemitteilung
Kein Verzug für Geschenke
Zwar geht ver.di davon aus, dass die Lieferung der letzten Weihnachtsgeschenke bis zum Heiligabend in Gefahr geraten könnte, doch Amazon widerspricht und gibt laut der Tagesschau an, dass alle Geschenke planmäßig ausgeliefert würden. Eine „überwältigende Mehrheit“ der Angestellten würde regulär arbeiten. Ferner argumentiert Amazon, dass die Bezahlung der elf deutschen Zentren bereits am oberen Ende der Lohnskala der Logistikbranche liegen und dass die Arbeiter zum Beispiel von Boni und Überstundenzuschlägen profitieren würden. Derzeit steht die Amazon-Aktie mit minus 4,12 Prozent bei 1.382,82 Euro.
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