Vor knapp einem Monat verschärften die Vereinigten Staaten die Sanktionen gegenüber dem Iran. Das sorgte für einen Anstieg des Ölpreises. Nun ist dieser Effekt vorüber. Das Gleichgewicht der größten Ölmächte könnte sich verschieben. Schuld daran sind nicht nur die Vereinigten Staaten, sondern auch die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC).
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Denn aktuell sinken die Ölpreise. Ein Barrel (159 Liter) des Nordsee-Öls Brent kostete am Mittwochmorgen 61,16 Dollar. Im Vergleich zum Vortag bedeutet das ein Minus von 1,13 Dollar. Auch Öl der Marke West Texas Intermediate (WTI) verlor an Wert. Es fiel um 1,02 Dollar auf 52,25 Dollar. Wie n-tv berichtet, machen Marktbeobachter die möglicherweise wachsenden Ölreserven in den Vereinigten Staaten für den Preissturz verantwortlich. Bisher gibt es nur Hinweise darauf. Am Mittwochnachmittag wird eine Bekanntgabe der offiziellen Daten zu den amerikanischen Lagerbeständen erwartet. Das Weiße Haus arbeitet derzeit daran, die USA zum führenden Ölexporteur weltweit zu machen. In einem Statement teilte die US-Regierung mit, bis 2023 etwa 60 Prozent der globalen Ölförderung ausmachen zu wollen. Dabei bezog sie sich auf einen Beitrag des Wall Street Journals. Für das Jahr 2023 projizierte der Bericht eine tägliche Ölforderung von 12,1 Millionen Barrels.
Wie sieht es bei der OPEC aus?
Die Organisation erdölexportierender Länder wiederum könnte die Produktion weiterhin drosseln. Offenbar stehen die Mitglieder der OPEC kurz vor einer Vereinbarung, die bis zum Ende des laufenden Jahres eine verringerte Ölförderung vorsieht. Laut dem Handelsblatt stammt diese Einschätzung vom Energieminister der VAE, Suhail Mohammed Al-Mazroui. Das aus drei OPEC-Staaten und zwei Non-OPEC-Staaten bestehende Joint Ministerial Monitoring Committee (JMMC) gab per Pressestatement bekannt, angesichts anhaltender Unsicherheiten an den Märkten für die erforderliche Flexibilität des Ölpreises sorgen zu wollen. Im Juni stehen weiterhin die „OPEC Conference“ sowie das „OPEC and non-OPEC Ministerial Meeting“ an, die weitere Schritte der ölfördernden Länder in der zweiten Jahreshälfte zum Thema haben sollen.
Weiterer Preissturz
Am Mittwochvormittag stürzt der Ölpreis weiter. Die Nordseemarke Brent steht derzeit bei 60,94 US-Dollar (minus 2,28 Prozent) pro Barrel. WTI wiederum ist nunmehr 52,01 US-Dollar (minus 2,98 Prozent) pro Barrel wert.
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