Vor knapp zwei Wochen hatte die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Finanzstabilitätsbericht vorgelegt und darin vor einer möglichen Rezession gewarnt. Außerdem fürchtete die Zentralbank Verluste an den Finanzmärkten. Die Gesamtwährung der Europäischen Union steht jedoch derzeit stark da.
Der Euro erstarkt wieder
Wie die EZB am Donnerstag mitteilte, konnte der Euro seinen Status als zweitwichtigste Reservewährung erneut festigen. Der Anteil des Euros als globale Reservewährung lag Ende 2018 bei 20,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr (2017 hatte der Anteil noch 19,5 Prozent betragen) bedeutet das ein Plus von 1,2 Prozent. Weiterhin stieg der Anteil des Euros an der Emission internationaler Schuldtitel und internationalen Einlagen. Seit seiner Einführung belegt der Euro unangefochten Platz zwei der meistgenutzten Währungen weltweit – direkt hinter dem US-Dollar. Allerdings war die Euro-Nutzung seit der letzten globalen Finanzkrise stetig zurückgegangen. Nun kehrt sich der Trend wieder um.
„Because capital markets in Europe are still fragmented along national lines, there is a need to further strengthen the ability of the financial sector to contribute to economic stabilisation and resilience in the euro area.“ – Benoît Cœuré, Mitglied des Executive Board der EZB, in einer Pressemitteilung
Eine schwächelnde Wirtschaft?
Zu diesen fragmentierten Märkten gehört zum Beispiel Deutschland. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) erwartet ein Abkühlen der deutschen Konjunktur. Dafür macht das IfW unter anderem die internationalen Handelskonflikte und die damit verbundene hohe Unsicherheit an den Finanzmärkten verantwortlich. Die Prognose für 2019 sinkt von 1,0 Prozent auf 0,6 Prozent. Für das Jahr 2020 erwarten die Ökonomen nur noch ein Wachstum von 1,6 Prozent (vorher 1,8 Prozent). Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) korrigierte seine Prognosen nach unten, allerdings nur leicht (0,9 Prozent Wachstum in 2019, 1,7 Prozent im kommenden Jahr). Dies liege vor allem an der starken Binnenwirtschaft, teilte das Unternehmen in einer Pressemeldung mit.
Was sagt die Börse?
Der DAX-Index steht am Freitagvormittag mit 0,43 Prozent im Minus und zählt 12.117,27 Punkte. Ähnlich beim Euro Stoxx 50. Der Index fällt bei einem Minus von 0,31 Prozent auf 3.380,12 Punkte.
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