Der Wohnraum wird knapp. Immobilien sind so beliebt wie nie zuvor. Das führt zu einem enormen Preisanstieg.

Teure Immobilien

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden berichtete, sind die Preise für Wohnimmobilien im vierten Quartal 2021 im Schnitt um 12,2 Prozent angestiegen – verglichen mit dem vierten Quartal 2020. Gegenüber dem dritten Quartal 2021 fiel der Anstieg mit einem Plus von 3,1 Prozent geringer aus. Der Wiesbadener Behörde zufolge handelt es sich um den stärksten Preisanstieg bei Wohnimmobilientransaktionen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Das Jahr 2021 brach bereits im zweiten und dritten Quartal diesen Rekord.

Preisanstieg auf dem Land

Destatis zufolge stiegen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser vor allem in den dünn besiedelten ländlichen Kreisen besonders stark (plus 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal). In den dichter besiedelten ländlichen Kreisen hatten ebenfalls die Ein- und Zweifamilienhäuser den stärksten Anstieg zu verzeichnen. Eigentumswohnungen machten mit 11,2 Prozent Anstieg einen geringeren Anteil aus. Und in den Metropolen bot sich ein ähnliches Bild: In den sieben größten Metropolen gab es einen Preisanstieg von 12,8 Prozent (viertes Quartal 2021) gegenüber 2020. Auf ganz Deutschland gerechnet, sind die Preise für Wohnimmobilien im Jahresdurchschnitt 2021 gegenüber 2020 um 11,0 Prozent angestiegen.

Was tut der Staat

Wie der Immobilienverband IVD berichtet, braucht es nun deutliche Verbesserungen bei der staatlichen Förderung von Bauvorhaben. Im Jahr 2021 seien in Deutschland rund 381.000 neue Wohnungen genehmigt worden (plus 3,3 Prozent gegenüber 2020), die Zahl der Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser stiegen um 25,1 Prozent. „Die insgesamt positive Entwicklung bei den Baugenehmigungszahlen 2021 darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es momentan große Hürden beim Wohnungsbau gibt“, sagte Jürgen Michael Schick, IVD-Präsident, dazu. Ihm zufolge brauche es „verlässliche Förderkulissen“, damit nach den Baugenehmigungen auch Fertigstellungen folgen könnten. Für Verunsicherung sorgt demzufolge der Förderstopp der KfW-Bank bei Immobilienunternehmen.

„Wir brauchen nun schnellstmöglich eine durchdachte Förderkulisse für alle Bauprojekte – vor allem aber auch für die, die momentan auf Eis liegen oder erst gar nicht umgesetzt werden sollen. Ansonsten rücken die ohnehin schon sehr ambitionierten Ziele beim Wohnungsneubau und Klimaschutz in weite Ferne.“ – aus einer Pressemeldung des IVD

Titelbild: © pfluegler photo / stock.adobe.com

Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH