Das World Economic Forum hat in der Finanzwelt die Ergebnisse seiner Studie zum Potential der Blockchain veröffentlicht. Das Ergebnis fällt weniger enthusiastisch aus. Vertrat die Branche Anfang des Jahres die einhellige Meinung, dass Blockchains in den nächsten zehn Jahren die internationale Finanzwelt dominieren werden, folgt nun die Ernüchterung auf dem Fuße.
Blockchain und Bitcoin
Öffentliche Aufmerksamkeit erlangte das Thema Blockschain als die Technologie, die hinter der Kryptowährung Bitcoin steckt. Einfach gedacht, ist eine Blockchain als Verbund von Computern vorstellbar, der dezentral in Form eines Registers arbeitet, das heißt, es werden alle Geschäfte, die innerhalb des Systems getätigt wurden, dokumentiert. Die Blockchain ermöglicht einen Handel ohne Vermittler. Das macht die Technologie zu einer kostensparenden Alternative zum bisherigen Zahlungsverkehr. Für mehr Transparent sorgt zudem die deszentrale Speicherung aller getätigten Geschäfte.
Blockchain kein Allheilmittel
Das Bewusstsein für die neue Technologie ist innerhalb der Finanzbranche in kürzester Zeit rasant gestiegen. Grund dafür ist, dass sie auch in anderen Wirtschaftsfeldern zur Anwendung kommen kann. Die Studie des Forums bescheinigt der Technologie tatsächlich ein hohes Potential. Insbesondere zur „Förderung der Vereinfachung und Effizienz“ sei die Blockchain Gold wert. Dennoch sei sie nach Aussage der Autoren kein Allheilmittel. Sie ist nicht die einzig neue technologische Neuerung. Vielmehr sollte sie als Teil einer Reihe von Innovationen betrachtet werden, die die Infrastruktur der Finanzdienstleistungen auf lange Sicht revolutionieren werden.
Die Einführung der Blockchain-Anwendungen sei nach Einschätzungen der Studien-Autoren keinesfalls so einfach, wie landläufig angenommen. Diese könne sich sogar verzögern, da die Implementierung eine enge Zusammenarbeit zwischen etablierten Finanzunternehmen und den Erfindern der Blockchain erfordere.