Sparkassen. „Stabilitätsanker“, „Schutzschild der Sparer“. Die Worte von Georg Fahrenschon, Präsident des Sparkassenverbandes, verhallen kaum. Beharrlich, fasst schon stoisch redet er gegen Einflüsse von außen an. Bankenaufseher und der Niedrigzins der Europäischen Zentralbank (EZB) können den Sparkassen nichts anhaben. Jetzt nicht und bis in alle Ewigkeit. Die Realität zeichnet jedoch ein anderes Bild. Vertrauliche Papiere enthüllen jetzt, wie schlimm es um die Sparkassen wirklich steht.
Stabilität?! Fehlanzeige!
Auf Krisenfälle vorbereitet ist die Sparkassen-Gruppe nur sehr schlecht. Wenn ein Zähnchen klemmt, eine Landesbank schwächelt, beginnt die gesamte Gruppe zu schwanken. So das gezeichnete Szenario der Bankenaufsicht, deren interne Dokumente der Wirtschaftswoche zur Einsicht vorgelegen haben. Gesetzt den Fall die HSH Nordbank gerät ins Straucheln, müssten Sparkassen in allen deutschen Verbänden mit Auswirkungen rechnen. Kunden gleichermaßen, so heißt es in dem rund 300 Seiten fassenden Dokument.
HSH am Tropf!
„Kein anderes deutsches Institut manövriert seit Jahren so nah am Abgrund“, formuliert die Wirtschaftswoche den Ist-Zustand der HSH-Nordbank. die Finanzkrise wurde für sie zur Dauerkrise. Ihr Problem: Die Investition in Schiffe. Schon seit geraumer Zeit wirft das Reederei-Geschäft kaum Gewinne ab. Kredite können nicht mehr gezahlt werden und Darlehen hängen wie ein maroder Klotz am Bein.
Um der Bank ihr Überleben zu sichern, haben die Eigentümer Schleswig-Holstein und Hamburg die bestehende Garantie für Verluste 2013 großzügig aufgestockt: auf bis zu zehn Milliarden Euro. Die Europäische Kommission drückte trotz erheblicher Zweifel beide Augen zu. Doch noch ist der sichere Hafen für HSH nicht in Sicht. Bis Februar 2018 haben die Eigentümer Zeit die Bank zu verkaufen. Geschieht das nicht, wird sie abgewickelt.
Bild: CPN