Die Kryptowährung Bitcoins versetzt aktuell die Finanzbranche in helle Aufregung und verwundert so manch hartgesottenen Kritiker. 2012 die Geburtsstunde erlebt, hat die Währung aktuell bereits ihr Allzeithoch erreicht. Analog goes digital. Die Kryptowährung hat unlängst die traditionelle Wertanlage Gold abgehängt. Gewaltigen Anschub für den Bitcoin-Höhenflug gibt es dabei vor allem von den asiatischen Börsenmärkten.
Zwei Pizzen und 20 Millionen Dollar reicher
Der Trend um Bitcoins als Zukunftswährung nahm 2008 seinen Anfang. Der Mythos hält sich hartnäckig: Zwei Jahre später habe der erste Handel mit Bitcoins stattgefunden. Ein Programmierer soll zwei Pizzen gegen 10 000 Bitcoins eingetauscht haben. Arbeiten muss er heute sicherlich nicht mehr. Um 20 Millionen Dollar reicher soll der Mann jetzt sein, die aktuellen Bitcoin-Werte zu Grunde gelegt. Ab 2012 kletterte der Wert kontinuierlich nach oben. Nach einem kurzzeitigen Zwischenhoch von knapp 1 200 Dollar ging es für die Kryptowährung im Dauersenkflug nach unten. Mehr als 200 Dollar war zwischenzeitlich einfach nicht drin. Der Wendepunkt: das zweite Quartal 2016. Seitdem geht es scheinbar ungehindert stetig bergauf. Aktueller Stand: Die Schwelle von 2 100 Dollar pro Bitcoin ist geknackt.
Einen Grund für den starken Preisanstieg sehen Experten in den Entwicklungen auf den japanischen und US-amerikanischen Finanzmärkten. Japan hat die Währung erst im April zum offiziellen Zahlungsmittel erklärt. Außerdem steht die Zulassung eines Bitcoins-basierten Indexfonds durch die US-Börsenaufsicht (SEC) noch aus.
Bitcoin = Edelmetall: Nur besser?
Unkenrufe schallen durch die Medienlandschaft. Worte wie Schneeballsystem, Tulpenmanie oder Spekulationsblase sollen der „unüberlegten“ Begeisterung Einhalt gebieten und davon abraten, Bitcoins als das neue Wertschöpfungsmittel schlechthin zu betrachten. Anders hingegen Gold. Seinen Wert hat das Krypto-Geld allerdings bereits 2013 um Längen geschlagen. Und ein Ende scheint nicht in Sicht. Zuletzt kostete eine Feinunze Gold rund 1250 Dollar. Nur knapp die Hälfte im Verhältnis zum aktuellen Bitcoin-Wert.
Nach Aussage der Bundesbank ist von einem Investment in Bitcoins dennoch abzuraten. Vorstand Carl-Ludwig Thiele dazu: „Wir können nur die Menschen davor warnen, den Bitcoin als Wertaufbewahrungsmittel zu benutzen.“
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