Die Mitglieder der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) haben sich in Wien auf eine Verlängerung der Förderkürzungen verständigt. Anleger reagierten enttäuscht. An den Notierungen für einen Barrel Öl hat sich seit Juni 2016 nicht viel geändert. US-Analysten haben die Prognose für den Öl-Preis sogar bereits gesenkt. Nichts mehr zu holen am Markt, so scheint es. Von einigen wenigen lukrativen Ausnahmen abgesehen.
Anleger enttäuscht
Die Opec-Staaten sind darüber übereingekommen, die Förderkürzungen um weitere neun Monate zu verlängern. Bis März 2018 sollen die Mitglieder 1,8 Millionen Fässer weniger Öl fördern als im vergangenen Jahr. Ein Fass entspricht einer Menge von 159 Litern. An Börsen reagierten Anleger enttäuscht. Experten erwarteten eine Verlängerung von mindestens einem Jahr. Dementsprechend ging der Preis erst einmal nach unten. Allerdings nicht unter die psychologische Marke von 50 Dollar. Enttäuscht äußerte sich auch Oliver Jakob, Analyst bei der Schweizer Beratungsfirma Petromatrix: „Es ist eine Enttäuschung, dass sich die Opec nicht zu mehr durchringen konnte, um die Preise zu stabilisieren.“ Nordseeöl der Sorte Brent fiel zeitweise um 2,3 Prozent auf 52,72 Dollar pro Barrel. Das US-Leichtöl WTI rutschte sogar noch weiter ab und pendelte sich knapp hinter der alles entscheidenden Marke ein, bei 50,08 Dollar.
Anleger wittern Kaufpotenzial
Vor diesem Hintergrund haben Analysten der Bank of America Merril Lynch (BofAML) ihre Prognose für ein Barrel Öl gesenkt. Die Erwartungen liegen im Gros knapp über der entscheidenden psychologischen Marke. Vorsichtig und bescheiden, verglichen mit der Vorjahresprognose von 63 bis 66 Dollar pro Barrel.
Sprudelnde Gewinne sind unter Analysten bei einigen Ausnahmen dennoch zu erwarten. Laut BofAML ist für Wertpapiere folgender Energie-Unternehmen noch ganz viel Luft nach oben:
- Exxon Mobil (WKN: 852549) – mögl. Kursanstieg 15 Prozent
- Chevron (WKN: 852552) – mögl. Kursanstieg 27 Prozent
- Occidental Petroleum (WKN: 851921) – mögl. Kursanstieg 31 Prozent
- ConocoPhillips (WKN: 575302) – mögl. Kursanstieg 43,6 Prozent
- Anadarko Petroleum (WKN: 871766) – mögl. Kursanstieg 102 Prozent
Titelbild: Tiberius Gracchus