Leinen los. Das war einmal. Die Commerzbank wirft den Anker und steigt aus dem verlustreichen Finanzierungsgeschäft mit Schiffen aus. Reaktionen an den Börsen lassen nicht lange auf sich warten. Ein positives Signal zum Beispiel für die britische Investmentbank HSBC.
Geschäft mit Schiffspfandbriefen aufgegeben
„Die Commerzbank hat seit nunmehr sechs Jahren keine Schiffspfandbriefe mehr begeben und beabsichtigt auch nicht, das Schiffspfandgeschäft in Zukunft wieder aufzunehmen“, ließ das Geldhaus jüngst verlauten.
Bereits seit 2012 treibt die Bank den Abbau ihres Kreditportfolios voran. Vor sechs Jahren standen noch 20 Milliarden Euro auf der Gewinnseite. Heute nur noch 4,5 Milliarden. Das Haus sichert nun ersatzweise Schiffspfandbriefe ab. Vorzugsweise mit Staatsanleihen. Entsprechende Ausnahmeregelungen seien bereits von der Finanzaufsicht Bafin erarbeitet worden.
Mit der Aufgabe des Schiffsfinanzierungsgeschäftes reagiert die Commerzbank auf aktuelle Entwicklungen im Reederei-Geschäft. Überkapazitäten und ertragsarme Frachtraten haben ihm in den vergangenen Jahren zugesetzt. Für faule Kredite müsse die Bank in diesem Jahr nach Schätzungen des Vorstands zwischen 450 und 600 Millionen Euro zurücklegen.
Positive Signale auf dem Börsen-Parkett
„Halten“, heißt es laut der britischen Investmentbank für Besitzer der Commerzbank-Aktie. Die Bank regiert damit auf die positive Bilanz des ersten Quartals 2017 sowie auf die Pläne zum Ausstieg aus dem Geschäft mit Schiffspfandbriefen. Von 8,20 auf 9,20 Euro setzte HSBC das Kursziel herauf. Analyst Johannes Thormann hat die Gewinnprognose zwar erhöht, dennoch bescheinigt er der Aktie kein Aufwärtspotenzial. Zu schlecht hätten sich die Kennzahlen für den Zinsüberschuss und die Risikovorsorge entwickelt.
Titelbild: CPN