Dieses Gesetz hat sich wohl die Volksbank Reutlingen auf die Fahne geschrieben. Wohlhabende und Unternehmen müssen schon länger zittern. Jetzt ist allerdings auch der Otto-Normalsparer von nebenan betroffen. Als erste deutsche Bank droht die Volksbank Reutlingen erstmals mit Negativzinsen.
Ein Tabubruch mit Symbolkraft
An den Auswirkungen der Nullzinsphase hat die Finanzwirtschaft bereits seit Jahren zu knappern. Allen voran die Lebensversicherungen. Die Garantiezinsen sinken. Für Versicherungen wird es zunehmend schwerer das nötige Kapital an den Finanzmärkten zu erwirtschaften. Die Idee der EZB mit Negativzinsen der europäischen Wirtschaft den nötigen Auftrieb zu verschaffen scheint noch nicht zu greifen. Die nationalen Banken darben. Schließen Filialen um Verluste aufzufangen. Reicht nicht. Jetzt muss eben der Sparer von nebenan seinen Beitrag leisten.
Ein Tabubruch, wie Medien dieser Tage mit Erstaunen berichten. Selbst Experten hätten es bis vor Kurzem noch für unvorstellbar gehalten, dass Banken ihre Privatkunden auf diese Weise zur Verantwortung ziehen. Monate zuvor äußerte sich der Spitzenverband der Genossenschaftsbanken noch wie folgt auf Twitter:
„Glauben nicht an #Negativzinsen im Privatkundengeschäft, nicht zuletzt wegen des intensiven Wettbewerbs im deutschen Bankenmarkt“, @BVRPresse via Twitter).
Werden andere Banken folgen?
Experten befürchten bereits eine Kettenreaktion. Bis jetzt hat sich noch niemand getraut, Sparanlagen unter der Marke von 100.000 Euro zu belasten. Bisher blieben Gelder bis zu dieser Höhe unberührt. Selbst wenn die verantwortliche Bank plötzlich Insolvenz anmelden muss. Laut tagesschau.de könnten viele Geldhäuser dem Beispiel in Form von so genannten „prophylaktischen“ Strafzinsen folgen.
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