Julian Radlinger, UBS-Analyst, hält die LEONI-Aktie für deutlich überbewertet. Die prognostizierten Wachstumserwartungen für das operative Ergebnis (Ebit) lägen laut den Aussagen des Analysten im Durchschnitt bis 2025 um neun Prozent pro Jahr höher als er für die Favoriten Delphi, Hella, Valeo und Continental erwarte. Eine Erwartung von sechs Prozent Gewinnplus sei dagegen realistischer. Die verschlechterte Gewinnprognose führte auch bei Anlegern zu Besorgnis. Mit einem großen Minus von mehr als 8 Prozent fielen die Papiere des Autozulieferers LEONI auf 49,82 Euro zurück. Damit ist der tiefste Stand der Aktie seit mehr als vier Wochen erreicht.
Die Gründe hinter der schlechten Gewinnprognose
Neben der massiven Überschätzung der Gewinne kommt für Radlinger ein weiterer Faktor hinzu: Die Elektroautoindustrie. Zuletzt setzte LEONI in ein besonders starkes Wachstum durch die Zulieferung von Teilen für Elektroautos. Die Erwartung, dass in den Elektroautos 40 Prozent mehr Kabel verbaut werden als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist ein Trugschluss. Das Gegenteil ist der Fall. Man dürfe wohl davon ausgehen, dass der Bedarf an Kabeln durch die Optimierung der Konstruktion letztlich sogar auf 5 Prozent sinken wird.
LEONI: Ein Unternehmen rund um Autoteile
Das Unternehmen LEONI ist einer der berühmtesten Zulieferer im Bereich des Automobilbaus und zudem auch in der Telekommunikations- und Energiebranche tätig. Die international tätige Firma hat sich auf die Herstellung von Drähten, Kabeln, optischen Fasern und innovativen Systementwicklungen spezialisiert. Bereits im Jahr 1917 gegründet, zählt LEONI heute zu den führenden Unternehmen in der Kabelindustrie.
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