Amazon will offenbar in den Online-Apotheken-Markt einsteigen. Einem Bericht des Branchendienst Apotheke Adhoc zufolge, lässt der weltweit größte Onlinehändler nun ein mögliches Kaufinteresse an shop-apotheke.de verlauten. Der Kaufpreis für den Medikamentenvertrieb soll gemessen an der Marktkapitalisierung bei etwa 500 Millionen Euro liegen.
Amazon im Apothekenmarkt: Medikamente auf Abruf
Der Branchendienst Adhoc berichtete, dass der amerikanische Händler einen Einstieg in den Apothekenmarkt plant. Die Gespräche zur Übernahme der Shop-Apotheke seien bereits weit fortgeschritten. Ein offizielles Angebot gäbe es jedoch noch nicht. Die Versandapotheke ist ein börsennotiertes Unternehmen mit Sitz im niederländischen Venlo. Sie gehört zu den Marktführern im Bereich des Arzneimittelversands und für rezeptfreie Gesundheitsprodukte.
Anleger freut der potenzielle Einstieg
Die Meldung einer möglichen Übernahme durch Amazon hat auch den Aktien der Online-Apotheke am Freitag kräftigen Auftrieb verliehen. Die Aktie verzeichnete ein Plus von 20 Prozent. Die Wertpapiere sprangen auf ein absolutes Rekordhoch von 50,50 Euro und machten einen Wert von knapp 460 Millionen Euro an der Börse aus. Derzeit steht die Aktie bei einem Wert von 47,42 Euro.
München legt vor: Amazon Now für Arzneimittel
Bereits seit Mai 2017 testet Amazon mit seinem Sofortlieferdienst Amazon Now die Zusendung von Medikamenten in München. Kooperationspartner sind die Bienen-Apotheken im Stadtgebiet. Eine von Amazon zusätzlich geplante Übernahme der in der Schweiz notierten Versandapotheke DocMorris soll gescheitert sein. Der Grund: Das Unternehmen macht rund 58 Prozent seines Umsatzes mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln. Bei einem Verbot zur Aussendung solcher Medikamente wäre DocMorris entwertet. Zuletzt hatte Amazon vor allem auch im Bereich der Lebensmittel- und Textilbranche für Aufsehen gesorgt.
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