Ein aus den vereinigten Staaten stammender Investor und eine Management-Holding haben mehrere Millionen Aktien des Internetportalbetreibers Scout24 verkauft. Der Wert für die Papiere liegt bei rund 341 Millionen Euro. Der Scout24-Kursverlauf zeigte Einbußen. Nichtsdestotrotz steigen die Chancen für den Aufstieg in den MDAX weiter an.
Zehn Millionen Scout24-Aktien!
Der US-Finanzinvestor Hellman & Friedman hat erneut Kasse gemacht. In Zusammenarbeit mit der Management-Holding MEP hat der Investor in der Nacht zum Donnerstag insgesamt zehn Millionen Scout24-Aktien für 341 Millionen Euro verkauft. Die Wertpapiere kamen bei institutionellen Investoren unter. Hinter der Management-Holding MEP stehen aktuelle und ehemalige Manager von Scout24. Der Verkaufspreis einer Aktie lag bei 34,10 Euro. 3,5 Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs vom Vortag. Das setzte vor allem die im Kleinwerteindex SDax notierte Aktie unter Druck. Am Donnerstag verlor sie drei Prozent.
Weniger Beteiligung, bessere Chancen
Trotz des verschlechterten Aktienkurses verbessern sich gleichzeitig die Chancen der Internet-Kleinanzeigenbörse auf einen Aufstieg in den MDax. Zwar reduzierten Hellman & Friedman ihre Beteiligung an Scout24 von 23 Prozent auf etwa 16,4 Prozent, sie bleiben aber weiterhin einziger Großaktionär. Erst vor kurzem ist die Deutsche Telekom als Großaktionär ausgestiegen. Hellman & Friedman haben den Betreiber der Internetportale Autoscout24, Immobilienscout24 und Friendship24 vor etwa zwei Jahren an die Börse gebracht. Bis heute hat der US-Investor seine Firmenanteile von rund 70 Prozent deutlich gesenkt.
Analysten weiterhin positiv gestimmt
Analysten des Hauses Kepler Cheuvreux haben nach dem großen Anteilsverkauf Einstufungen für Scout24 auf „Buy“ belassen. Auch das Kursziel von 38,50 Euro wurde beibehalten. Zwar haben die Papiere des Onlineportals kurzfristige Einbußen hinnehmen müssen. Können jedoch auf weiterhin gute Chancen mit einer MDax-Aufnahme im kommenden Jahr rechnen, meinte Analyst Craig Abbott in einer Studie vom Donnerstag.
Die britische Bank Barclays hat das Kursziel für den Portalbetreiber sogar von 37,65 Euro auf 39,00 Euro angehoben. Die Einstufung „Overweight“ wurde beibehalten. In einer Studie vom Freitag erhöhte der Analyst Julien Roch seine Gewinnprognosen für Scout24.
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