Das größte Soziale Netzwerk der Welt kämpft seit Jahren mit kritischen Stimmen. Aus allen Teilen der Gesellschaft wird Facebook vorgeworfen, Meinungen zu manipulieren, süchtig zu machen und Rezipienten in einer eigenen virtuellen Welt – der so genannten „Filter Bubble“ – gefangen zu halten. Und nun reiht sich eine weitere berühmte Person in die Riege der Facebook-Kritiker ein. Der aus Filmen wie „Die Truman Show“ oder „Ace Ventura“ bekannte Schauspieler Jim Carrey fordert Anleger via Twitter auf, alle Facebook-Aktien zu verkaufen. Er selbst löschte zudem sein Profil auf der Plattform.
Facebook, Russland und die US-Wahl
Der Protest des Schauspielers hat einen speziellen Grund: Wie Medien bereits seit einiger Zeit berichten, soll Facebook bei den US-Wahlen 2016 von russischen Bots attackiert worden sein. Diese übten durch Werbemaßnahmen auf der Plattform Einfluss auf die Wähler aus. Der Vorwurf seitens Jim Carrey lautet nun, dass das soziale Netzwerk durch die Werbeeinnahmen zusätzlich von der Attacke profitiert hätte.
Eine lange Zeit und viele Fehler
Diese Woche feierte Facebook seinen 14. Geburtstag. Doch das entsprechende Jubiläums-Posting von Gründer Mark Zuckerberg fiel ohne großes Selbstlob aus. Im Gegenteil: Fast demütig blickt der Milliardär auf die Zeit zurück und bekennt sich zu großen Fehlern. „Über die Jahre habe ich fast jeden Fehler gemacht, den man sich vorstellen kann,“ schreibt er über seine Karriere bei Facebook. Der Hintergrund für solch zurückhaltende Worte liegt wohl in der zunehmenden Kritik, der Facebook ausgesetzt ist. Meinungsforscher, Kommunikationswissenschaftler und Medienexperten beurteilen das soziale Netzwerk kritisch. Der Vorwurf: Die virtuelle Welt von Facebook lasse die Manipulation der eigenen und öffentlichen Meinung zu.
Jim Carrey rät zu einer radikalen Lösung
Vor diesem Hintergrund schaltet sich nun auch Hollywood-Star Jim Carrey ein. Dieser ärgert sich vor allem über den finanziellen Gewinn, den Facebook aus den US-Wahlen generiert hat. Nun will der Schauspieler und Facebook-Aktionär alle seine Anteile an dem sozialen Netzwerk verkaufen. Und rät diesen Schritt auch jedem anderen Anleger. Denn Carrey wirft dem Unternehmen vor, immer noch wenig gegen manipulative Werbung zu tun. Zudem kündigte er via Twitter an, sein Facebook-Profil gänzlich zu löschen – und setzte es prompt in die Tat um.
Facebook-Aktie auf Tal- und Bergfahrt
Natürlich rutschte die Facebook-Aktie wie der gesamte Markt in den vergangenen Tagen um knapp zehn Prozent zurück. Die Idee, alle Facebook-Aktien zu verkaufen, war zeittechnisch jedoch keine Gute. Denn kurz nach Carreys Ankündigung erholte sich die Facebook-Aktie – wie der gesamte amerikanische Markt – gut. Das Wertpapier des Konzerns liegt derzeit bei 149,47 Euro und konnte so ein Plus von 2,94 Prozent verzeichnen.
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