Airbus hat Probleme – keine Frage. Doch der geplante Stellenabbau soll nicht so umfangreich ausfallen, wie angenommen. Zuvor wurde berichtet, dass das Unternehmen rund 3600 Mitarbeiter entlassen müsse. Diese Zahl bezeichnet Airbus jedoch als „überzogen“.
Der Hintergrund: Mangelnde Aufträge
Airbus braucht Aufträge. Und die sind derzeit rar. Zwar hat der Konzern erst kürzlich eine Bestellung von Emirates bekommen, doch ist auch diese Bestellung kleiner ausgefallen als zuvor angenommen. Die Produktion des Airbus-Flaggschiffs A380 muss deshalb gedrosselt werden. Aufgrund der geringen Nachfrage will das Unternehmen die Herstellung nun von zwölf zunächst auf acht Flieger pro Jahr reduzieren. Und auch die Produktion des Militärtransporters A400M des Konzerns strauchelt. Zwar hat sich Airbus jüngst mit sieben Abnehmerstaaten geeinigt, jedoch verzögert sich der Auslieferungsplan der Militärmaschinen um einige Jahre. Der letzte Transportflieger soll erst gegen Ende 2026 ausgeliefert werden können.
Mitarbeiter (vorerst) sicher
Die Folge der niedrigen Abnahmen spüren vor allem die Mitarbeiter, denn ihre Jobs sind bedroht. Das Unternehmen kündigte jedoch an, wie üblich zunächst mit den Belegschaftsvertretern sprechen zu wollen. Zudem sei ein Treffen mit dem europäischen Betriebsrat für Mitte dieser Woche angesetzt. Danach würde Airbus auch der Öffentlichkeit seine Pläne bekanntgeben. In der Zwischenzeit bemüht Airbus sich, die Mitarbeiter zu beruhigen.
„Das Unternehmen hat in der Vergangenheit in vergleichbaren Situationen immer wieder seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt, bestmögliche Lösungen für seine Mitarbeiter zu finden“, meinte ein Sprecher des Unternehmens.
Verantwortungsvolles Handeln
Die Mitarbeiter bangen um ihre Jobs. Der Stellenabbau ist so gut wie sicher. Das nimmt auch die Bundesregierung zum Anlass für einen besonnenen Appell.
„Wichtig ist, dass das Unternehmen verantwortungsvolle Entscheidungen trifft und verantwortungsvoll mit den Standorten umgeht“, meinte der Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums.
Währenddessen gehen die Medienberichte weiter. Die französische Wirtschaftszeitschrift „Challenges“ berichtet, dass mehr als 3600 Stellen von den Einsparungen betroffen seien. Darunter vor allem Stellenkürzungen und -verlegungen in Deutschland, Spanien und Großbritannien. Konkret seien die Werke in Bremen und Augsburg sowie das spanische Lager in Sevilla und im britischen Filton betroffen. Frankreich bleibe hingegen verschont. Während die Mitarbeiter bangen, scheint es jedoch den Anlegern weniger Sorgen zu bereiten. Die Aktie stieg im Tagesverlauf um etwas mehr als zwei Prozent auf 95,80 Euro an.
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