Es geht um Geld – viel Geld! Die Auseinandersetzung zwischen Blackberry und Facebook geht vor Gericht. Das einstige Smartphone-Urgestein verklagt nun das soziale Netzwerk auf Patentverletzungen. Der Internet-Konzern Facebook ist sich jedoch keiner Schuld bewusst und geht in die Offensive.
Blackberry: Anschluss verpasst
Erinnern wir uns an die Anfänge der Smartphones zurück, hat man neben dem iPhone immer wieder eine Marke im Gedächtnis: Blackberry. Schwarz, meist zum Aufklappen und mit kleiner Tastatur. So sah das Blackberry aus. Doch der einstige Smartphone-Pionier hat den Anschluss verpasst. Längst haben ihn Firmen wie Apple und Samsung überholt. Der ehemalige Marktführer ist in der Handybranche weit abgeschlagen. Die Produkte lässt Blackberry mittlerweile beim chinesischen Hersteller TCL produzieren. Seit 2016 konzentriert sich das Unternehmen nun auf die Software-Branche. Aus den alten Zeiten blieb ohnehin nicht mehr viel übrig – bis auf ein paar Patente.
Patente: Kostbare Papiere
Während das Hauptgeschäft von Blackberry bereits seit drei Jahren nicht mehr auf Smartphones liegt, besitzt das Unternehmen noch viele Patente. Und für die lohnt es sich zu kämpfen, wie die Auseinandersetzung mit Facebook zeigt. Laut der Unternehmenssprecherin hatte Blackberry eine gütliche Einigung mit dem sozialen Netzwerk angestrebt. Doch diese scheiterte offenbar an der Summe der Entschädigung für die angebliche Patentverletzung.
Streitigkeiten: Die Fronten sind verhärtet
Facebook ist sich keiner Schuld bewusst und weist die Vorwürfe, gegen Patente von Blackberry verstoßen zu haben, entschlossen ab.
Paul Grewal, Chefjustiziar des sozialen Netzwerks, meinte: „Blackberry hat aufgehört, selbst Innovationen herauszubringen und versucht nun, bei den Erfindungen anderer abzukassieren.“
Konkret soll das soziale Netzwerk Technologien benutzt haben, die bereits Blackberry patentiert hatte. Darunter waren auch Programme, die es ermöglichen, Personen auf Bildern zu markieren und das Einbetten von Messenger-Funktionen in Spielen erlauben.
Klage: Nicht der erste Fall
Facebook ist nicht der erste Gegner mit dem es Blackberry vor dem Gericht aufnimmt. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Chiphersteller Qualcomm von dem Konzern auf Patentverletzungen verklagt. Das Ergebnis: 815 Millionen Dollar für Blackberry. Auch Patente aus goldenen Zeiten können Blackberry weiter am Laufen halten.
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