Adidas sorgt derzeit für Aufsehen. Das deutsche Unternehmen aus Herzogenaurach hat am Dienstagabend angekündigt 18,8 Millionen Aktien im Wert von mehr als drei Millionen Euro zurückkaufen zu wollen. Der Entschluss dazu scheint ernst. Denn sollte das dafür vorgesehene Budget nicht ausreichen, würden die Aktien zur Not auch auf Pump gekauft, so das Unternehmen.
Von Berlin nach Frankfurt
Erst im Januar hatte Adidas mit einer innovativen Idee die deutsche Hauptstadt begeistert. In Kooperation mit dem BVG entwarf das Unternehmen einen stylischen Sneaker, der gleichzeitig auch als offizielle Fahrkarte für die U-Bahn diente. Nun wechselt der Sportbekleidungskonzern jedoch die Bühne: Von der urbanen Berliner Metro geht es auf das Börsenparkett nach Frankfurt. Und auch dort sind Veränderungen geplant. In den kommenden drei Jahren will Adidas über 18 Millionen Aktien zurückkaufen. Der Aufsichtsrat gab für das große Rückkaufprogramm am Vorabend der Bilanzpräsentation grünes Licht.
Stichtag: 11. Mai 2021
Bis zu diesem Zeitpunkt sollen die Aktien in Hand von Adidas sein. Bis zu drei Millionen Euro seien für den Rückkauf über die Börse eingeplant. Bereits dieses Jahr sollen Aktien im Wert von über einer Milliarde Euro erworben werden. Das große Aktienprogramm freut vor allem Anteilseigner, denn für diese springt durch die Aktion in der Regel mehr Gewinn und eine höhere Dividende je Aktie raus. Zudem unterstützen Rückkäufe die Wertpapier-Nachfrage, was den Kurs in die Höhe treibt.
Wenn nichts mehr geht, setzt Adidas auf Pump
Der Entschluss für den Rückkauf scheint dem Unternehmen sehr ernst. Denn das Unternehmen teilte mit im Extremfall sogar Schulden aufnehmen zu wollen. Dennoch sollen die Gelder für den Kauf der Papiere zunächst aus dem operativen Gewinn genommen werden. Die erworbenen Aktien sollen dann größtenteils eingezogen werden. Anleger sollen zudem mit 30 bis 50 Prozent des Gewinns aus dem laufenden Geschäft in Form von Dividenden bedacht werden. Am Mittwoch konnte durch die positiven Nachrichten die Aktie um etwas mehr als acht Prozent auf 185,40 Euro zulegen.
Titelbild: ©Sergey Nivens