Ein Medienbericht genügte, um die Aktie von Amazon auf Talfahrt zu schicken. Denn der Inhalt der Nachricht ist brisant. Angeblich plane Donald Trump Steuerverschärfungen, die Amazon empfindliche Verluste bereiten könnten. Und das verunsichert auch Anleger. Die Aktie des großen Onlinehändlers gab zwischenzeitlich um mehr als sieben Prozent nach. Der Börsenwert verlor zeitweise 53 Milliarden Dollar. Und auch zu Handelsschluss büßte das Wertpapier noch um die 4,4 Prozent ein.

Wie Hund und Katze

Trump ist wohl kein Freund von Amazon. Denn der Onlinehandel-Gigant wird immer dominanter. Erst vor kurzem hatte Amazon angekündigt in das Lebensmittelgeschäft voll einzusteigen. Und auch der Bereich Versicherungen und Finanzen soll folgen. Doch Amazon, der Big Player der amerikanischen Wirtschaft, bekommt nun Gegenwind vom Präsidenten. Dieser denke laut Berichten von Axios unter Berufung auf Insiderwissen darüber nach, welche wettbewerbsrechtlichen Einschränkungen für den Online-Konzern in Frage kämen.

Monopol Amazon

Trump will laut Axios also das steuerliche Verfahren für Amazon ändern. Und das für den Einzelhandel. Denn der US-Präsident sorgt sich um die kleinen Läden. Amazon verdränge kleinere Händler, die infolge dessen mit ihren Geschäften pleitegehen. Der Medienbericht stützte sich auf mehrere Quellen.

Aktie auf Talfahrt

Sarah Sanders, die Sprecherin des Weißen Hauses, äußerte sich bei der täglichen Pressekonferenz kurz zu den Anschuldigungen gegenüber dem Präsidenten. Dieser erwäge laut der Sprecherin keinen Kurswechsel für Amazon. Doch die Anleger konnte diese Aussage nicht mehr umstimmen. Die Aktie fiel zweitweise um sieben Prozent. Mit 1.156,89 Euro blieb sie am Donnerstagvormittag jedoch recht stabil und konnte sogar ein kleines Plus von 1,63 Prozent verzeichnen.

Internetsteuer, Fake News und Steuern

Trump selbst äußert sich nicht zu den Aussagen der Plattform. Zuvor hatte der Präsident mehrere Male Amazon scharf kritisiert und mit einer Internetsteuer gedroht. Auch warf er der nun unter Amazon-Chef Bezos stehenden Washington Post mehrfach die Verbreitung von Fake News vor. Trotzdem profitierte Amazon zuletzt besonders durch die von Trump bundesweit gesenkten Unternehmenssteuern.

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