Auf Twitter ging der #deletefacebook-Hashtag um, viele sahen Zuckerbergs Fall voraus, und der Facebook-Gründer musste sich höchstpersönlich vor dem amerikanischen Kongress verantworten. Szenarien von Facebooks Sturz machten die Runde. Aber dazu kam es nicht. Im Gegenteil. Die Zahlen des ersten Quartals, die Facebook nun veröffentlichte, zeigen, dass die Macht des sozialen Netzwerks immer größer wird.

Der Datengigant

Facebook wächst. Im ersten Quartal 2018 erweiterte der Konzern seine Reichweite um 13 Prozent. Pro Monat rufen 2,2 Milliarden Menschen Facebook auf, 1,45 Milliarden Nutzer melden sich täglich mindestens einmal an. Facebooks Umsatz, der laut Zuckerberg hauptsächlich durch Werbung eingefahren wird, wuchs auf 11,97 Milliarden Dollar an. 4,99 Milliarden Dollar konnte Facebook als Gewinn verbuchen.

„Senator, we run ads.“ – Mark Zuckerberg, Gründer von Facebook

There is no escape

Die Daten zeigen, dass Facebook seine Monopolstellung behält. Solange die Nutzer keine Alternative finden, wird auch von Investorenseite kein Umschwung kommen. Soll heißen, alles bleibt beim Alten, egal wie viele Datenskandale in Zukunft noch durch die Medien geistern. Dem Konzern gehören auch andere Dienste wie etwa Instagram und Whatsapp, weswegen ein Ausweichen auf einen davon keine erhöhte Datensicherheit vor dem Mutterkonzern bringen würde.

Gegen den Hass

Die hohen Gewinne sind zwar ein Indikator für Facebooks immer noch steigenden Stern, aber auch die Ausgaben haben es in diesem Jahr in sich. Zuckerberg kündigte an, so genannte Hassreden und extremistische Propaganda stärker bekämpfen zu wollen. Die Ausgaben stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 39 Prozent. Bis Jahresende sollen mehr als 20.000 Menschen eingestellt werden, die sich explizit mit dem Entfernen von extremistischen Inhalten befassen sollen.

Wie es weitergeht

Die Aktie machte vorbörslich einen Sprung und steht derzeit mit einem Plus von 9,52 Prozent bei 143,70 Dollar. Facebook hat sich aus der Krise gekämpft – zumindest zeitweise. Im Mai wartet jedoch noch die Datenschutz-Grundverordnung, die Facebooks Werbungsgeschäft beeinflussen könnte. Außerdem muss der Konzern sich noch auf der Entwicklerkonferenz F8 vor seinen Kunden erklären. Der Datenskandal ist also noch nicht vorüber.

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