Das jedenfalls ist die Furcht, die gerade im Handelssektor umgeht. Seit einiger Zeit liefert sich der US-amerikanische Präsident schon einen Schlagabtausch mit China, in dem Handelszoll auf Handelszoll folgt. Zum ersten Mai soll es angeblich auch Europa treffen. Die Schonfrist läuft um Mitternacht aus.
M&M&M’s Pläne für die USA
Schon seit März wird bei der Einfuhr von Stahl- und Aluminiumexporten aus diversen Ländern in die USA ein Zoll fällig. Betroffen sind derzeit zum Beispiel China, Indien und Russland. Angela Merkel, Theresa May und Emmanuel Macron einigten sich am Wochenende darauf, dass die EU bereit sein sollte, im „Rahmen der multilateralen Handelsordnung entschlossen ihre Interessen zu vertreten“. Im Klartext bedeutet das, dass die EU ähnlich reagieren könnte wie China, sollten die Zölle doch noch auf europäischen Stahl gelegt werden. Ein Handelskrieg scheint ins Haus zu stehen. Dagegen spricht allerdings die Haltung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Im Deutschlandfunk sagte er, dass die EU an einer gemeinsamen Lösung arbeiten werde, sollten die Zölle in Kraft treten.
Die Vorboten
Vor dem Ablaufen der Schonfrist macht sich die Unsicherheit bereits an der Börse bemerkbar. Einige europäische Unternehmen der Stahlbranche haben heftige Einbrüche hinzunehmen. Betroffen sind unter anderen die beiden deutschen Stahlkonzerne ThyssenKrupp AG und die Salzgitter AG. ThyssenKrupp steht mit minus 1,99 Prozent bei einem Aktienpreis von 21,66 Euro, die Salzgitter AG bei minus 1,42 Prozent bei 45,72 Euro. Andere Stahlkonzerne, etwa ArcelorMittal aus Luxemburg, befindet sich dagegen mit 1,38 Prozent im Plus.
Ausgleichende Gerechtigkeit?
Wie es tatsächlich weitergeht, wird sich in den folgenden Tagen herausstellen. Ganz Unrecht hat Donald Trump dabei nicht: Bei der Einfuhr nach Europa sind ebenfalls Zölle fällig. Auf Autos liegt ein Zoll von zehn Prozent. Europäische Autos sind nach aktuellem Stand mit nur 2,5 Prozent belastet. Auch im Agrarsektor erhebt die EU im direkten Vergleich mehr Zoll. Sollte Europa zu Gegenzöllen ausholen, so wären laut der EU-Kommission zuerst Zölle auf Whiskey, Orangensaft und Levi’s-Jeans geplant.
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