Das Online-Kaufportal wird immer größer und einflussreicher. In der Sparte der Online-Werbung beherrschen jedoch derzeit Facebook und Google den Markt. Noch. Denn Amazon hat nach den Skandalen der vergangenen Monate eine Chance gewittert und will an die Spitze.

Warum Werbung?

„Senator, we run ads“, sagte Mark Zuckerberg während seiner Anhörung zu einem der US-Senatoren. Das ist das Geschäftsmodell Facebooks. Wie viel eigentlich zusammenkommt, zeigt die Erfolgsgeschichte des sozialen Netzwerks zur Genüge. Weltweit sollen, einer Studie von eMarketers zufolge, in diesem Jahr knapp 628,63 Milliarden Dollar für Werbung in diversen Medien ausgegeben werden. Digitale Werbung soll 43,5 Prozent davon ausmachen.

Aufholjagd

Amazon lässt sich von dem Zweiergestirn am Werbehimmel nicht abschrecken und zeigt ein deutlich höheres Wachstum als die Konkurrenten Google und Facebook. Die Werbeeinnahmen aus Amerika sollen noch in diesem Jahr die Zwei-Milliarden-Dollar-Marke überschreiten und damit im Vergleich zum Vorjahr um 63,5 Prozent ansteigen.

„Momentan befindet Amazon sich auf Platz fünf der erfolgreichsten Werbungsverkäufer in den Vereinigten Staaten und ist auf dem Weg zur Nummer drei. Im Jahr 2020 wird Amazon sowohl Oath als auch Microsoft übertroffen haben“, sagte Monica Peart, Senior-Direktorin Vorhersage von eMarketer

Keine Werbung für die Konkurrenz

Etwa 50 Prozent aller Suchanfragen für Produkte im Netz starten bei Amazon. Grund genug für den Online-Händler, die geschalteten Google-Anzeigen zu streichen und sich auf die eigene Reichweite zu verlassen. Dadurch verliert Google als direkte Folge 50 Millionen Dollar, da Amazon als Kunde nun fehlt. Allerdings sind dabei noch nicht die Amazon-Händler mit einberechnet, die sich an der Plattform ein Beispiel nehmen und ihre eigene Google-Werbung ebenfalls zurückziehen könnten.

Der Trend

Amazons Aktie befindet sich bereits seit 2008 in einer stetigen Aufwärtsbewegung. Derzeit steht sie mit plus 0,18 Prozent bei einem Preis von 1.343,67 Euro. Ob und wann Amazon es schafft, sich zu den beiden Marktgrößen an der Spitze zu gesellen, bleibt abzuwarten.

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