Erst letzten Monat stellte PayPal die neuen Quartalszahlen vor und sorgte damit für eine positive Reaktion an der Börse. Jetzt steht bereits die nächste Erweiterung des Konzernportfolios an: PayPal kauft die schwedische Firma iZettle.

Nicht verzettelt

iZettle bietet Mobile-Payment an, konkret: Chip-Kartenleser für Smartphones und Tablets. Außerdem umfasst iZettles Service eine App, die es von überall her und rund um die Uhr erlaubt, Kartenzahlungen vorzunehmen. Die Übernahme scheint logisch, denn mit iZettles Technologie kann PayPal nun direkt im Geschäft oder am Marktstand seine Dienste anbieten.

Aufgekauft

Die Transaktion kostet PayPal 2,2 Milliarden Dollar, was etwa 1,9 Milliarden Euro entspricht. iZettle wurde erst 2010 gegründet und gilt als ein erfolgreiches Neuunternehmen, das sogar an die Börse gehen wollte. Den Gewinn, der durch den Börsengang entstanden wäre, hat PayPal durch sein Angebot verdoppelt – was das Start-Up nicht mehr ablehnen konnte. iZettle verzichtete auf den Börsengang.

„Indem wir unsere Ressourcen und Expertise mit denen eines Marktführers wie PayPal kombinieren, können wir kleinen Unternehmen noch mehr Wert bringen und ihnen dabei helfen, in einer Welt voller Giganten erfolgreich zu sein“, betonte Jacob de Geer, CEO von iZettle.

Die Bezahl-Symbiose

Beide Unternehmen profitieren von der Milliarden-Transaktion. iZettle kann nun tiefer ins internationale Geschäft vordringen. Außerdem ist nun eine direkte Konkurrenz zum Bezahldienst Square möglich. PayPal ermöglichte der Deal den Zugang zu neuen Märkten in Europa und Lateinamerika.

Vergangenheitsmusik

Letzten Winter hatte eBay, vormals Mutterunternehmen von PayPal, angekündigt, sich vom Online-Bezahldienst trennen zu wollen. Daraufhin rutschte die Aktie ab. Das tat dem Konzern allerdings nicht weh, wie die Quartalszahlen des ersten Viertels 2018 zeigten. Im Gegenteil. PayPal konnte seinen Umsatz auf 3,7 Milliarden Euro erhöhen, was ein Wachstum von 24 Prozent im Vergleich zu Q1 2017 darstellte.

I zettle da no woas an

Die imminente Auswirkung des Kaufs von iZettle ist der Anstieg von PayPals Aktie. Aktuell steht sie mit einem Plus von 1,82 Prozent bei einem Stückpreis von 67,84 Euro. Wie sich die Zukunft entwickelt, wird sich zeigen: iZettle jedenfalls hat vor, bis 2020 schwarze Zahlen zu schreiben. Ferner sind Umsätze von 165 Millionen Dollar für das laufende Jahr geplant.

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