Das Internet hat sich im Laufe weniger Jahre zu einem Multifunktionswerkzeug entwickelt, dem es gelungen ist, bestimmte Geschäftsmodelle zu verdrängen oder gar zu ersetzen. Zum Beispiel Videotheken. Ging man früher selber los, um sich einen Film auszuleihen, so klappt das heutzutage ganz einfach über das Internet. Genauer: Über Netflix.
Die Marktlücke
Auch Netflix war ursprünglich eine Videothek, aber eine, die man nicht physisch besuchen musste. Man konnte die DVDs online bestellen, Netflix verschickte sie dann. 2007 änderte sich das. Denn da stieg das Unternehmen um und fungierte fortan als Video-on-Demand-Anbieter. Jetzt ist Netflix 140 Milliarden Dollar wert, hat über 125 Millionen Abonnenten weltweit und außerdem noch einen Deal mit den Obamas.
It’s over, Anakin
Das Ex-Präsidenten-Ehepaar gründete kürzlich Higher Ground, eine Produktionsfirma, mit der die Obamas Serien, Filme und Dokumentationen produzieren können. Der Deal soll über mehrere Jahre laufen und gilt als der erste Vertrag seiner Art – nie zuvor gab es einen derartigen Streaming-Deal mit einem ehemaligen Präsidenten. Details zum finanziellen Volumen der Kooperation sind nicht bekannt.
Netflix & Chill
Netflix hat sich zu einem Symbol des Online-Fernsehens entwickelt. Der Streaming-Dienst gibt viel Geld aus, um Rechte für Serien und Filme zu erwerben und nebenher auch noch eigene Originale zu entwickeln. Außerdem stellt er ganze Serien zugleich online, nicht nur eine Folge pro Woche. Dies hat in der Vergangenheit das sogenannte „Binge-Watching“ ausgelöst, also das Ansehen vieler Episoden einer Serie hintereinander.
„Es ist unsere Hoffnung, talentierte, inspirierende und kreative Stimmen, die eine größere Empathie und größeres Verständnis zwischen Menschen fördern können, auszuwählen, zu fördern und ihnen dabei zu helfen, ihre Geschichten mit der ganzen Welt zu teilen.“ – Barack Obama
Der Obama-Effekt
Die Partnerschaft mit dem ehemaligen Präsidentenpaar scheint ein weiterer Meilenstein in der nicht endenden Erfolgsgeschichte des Unternehmens zu sein. Allerdings gibt es in den sozialen Medien schon jetzt Gegenstimmen. Viele Nutzer von Netflix wollen ihr Abo aufkündigen, sollten die Obamas tatsächlich Shows im Online-Portal veröffentlichen. Die Aktie schoss am Dienstag auf ein Allzeithoch von 284,42 Euro – nun ist sie bei einem Kurs von minus 1,01 Prozent 279,60 Euro wert.
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