Es begann mit der letzten Wirtschaftskrise in Amerika, die durch eine Blase des Immobilienmarkts zustande kam: Die Deutsche Bank musste schwere Verluste hinnehmen und erholte sich auch in den nachfolgenden Jahren nicht davon. Besonders heftig traf es die Bank in diesem Jahr: Die Aktie fiel innerhalb der letzten acht Monate um etwa 40 Prozent. Und nun droht der Ausstieg aus dem Euro Stoxx 50.

Was ist mit den Zahlen?

Nach der Neubenennung von Christian Sewing zum neuen CEO der Deutschen Bank begannen radikale Umbauten der Konzernstruktur. Ende August beendete der Konzern die Wiedereingliederung der Postbank in das Privatkundengeschäft. Trotzdem rechnet die Deutsche Bank mit niedrigeren Gewinnen im zweiten Halbjahr. Der Abwärtstrend hielt weiter an.

Kein Platz mehr

Laut Handelsblatt kam am Dienstagmorgen die Bestätigung: Die Deutsche Bank scheidet Ende September aus dem Euro Stoxx 50 aus. Während das Geldhaus permanent mit Gewinneinbußen zu kämpfen hat, konnten andere europäische Unternehmen die Chance nutzen und aufsteigen. Auch Saint-Gobain, ein französischer Industriekonzern, und Eon müssen sich aus dem europäischen Leitindex verabschieden. Als potenzielle Nachfolger kommen Kering, Linde Engineering und die Amadeus IT Group infrage.

Die Nachwirkungen

Als direkte Auswirkung des Abstiegs rechnet der Aktionär mit einem weiteren Sinkflug der Aktie, denn sobald die Deutsche Bank den Euro Stoxx 50 verlässt, müssen alle Indexfonds, die den Leitindex nachbilden, die Aktien verkaufen. Außerdem hat Goldman Sachs das Kursziel der Aktie um 2,4 Prozent gesenkt.

Wie geht es weiter?

Derzeit ist an der Börse noch nichts von dem bevorstehenden Ausstieg zu merken. Das Papier steht mit einem Plus von 0,73 Prozent bei 9,85 Euro. Allerdings ist zu beachten, dass der Ausstieg erst Ende des Monats erfolgt.

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