Am Mittwochabend war es soweit: Die Deutsche Börse gab bekannt, dass Wirecard die Commerzbank aus dem deutschen Leitindex DAX verdrängt hat. Bereits im Vorfeld wurde dieser Schritt erwartet, vollends wirksam wird die Veränderung jedoch erst am 24. September. Wirecard ist ein Unternehmen mit Sitz in Aschheim, das sich auf Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr, Risikomanagement und die Verwaltung von Kreditkarten spezialisiert hat. Das Unternehmen ist seit 2005 an der Börse und seit 2006 im TecDax.

Der Wackelkandidat

Die Commerzbank stand zwar schon als Verdrängungskandidat fest, schaffte am Mittwoch jedoch einen kurzzeitigen Ausbruch nach oben. Ein möglicher Grund: Laut dem Magazin „Aktionär“ kursierte unter Tradern das Gerücht, dass die Commerzbank eventuell doch nicht absteigen könnte. Der Grund: Möglicherweise hatte die Bank im letzten Moment ihren Streubesitzanteil vergrößert. In einem solchen Fall hätte Wirecard stattdessen Beiersdorf verdrängt.

Fonds planen um

Wegen des Ausstiegs der Commerzbank müssen nun Fondsmanager Umschichtungen an Produkten vornehmen, die das Geldhaus beinhalten. Besonders große Einbußen hat die Bank dabei allerdings nicht zu befürchten, denn angeblich wird sie stattdessen zukünftig im MDAX gelistet, was sie wiederum für MDAX-Fonds notwendig macht.

In Stein gemeißelt

Die Wirecard-Aktie hatte am Dienstag noch das neue Allzeithoch von 199,00 Euro erreicht. Wirklich fest stand der Aufstieg dann einen Tag später. Die Auswirkungen des Aufstiegs waren zum größten Teil schon eingepreist, allerdings begannen am selben Tag bereits Verkäufe von Aktionären, die den Gewinn mitnehmen wollten.

Wie sieht es an der Börse aus?

Nach einem Minus von etwa drei Prozent am frühen Donnerstag erholte sich die Commerzbank-Aktie schnell. Der Aufstieg in den DAX lässt das Papier mit einem Plus von 1,32 Prozent nach oben schnellen. Aktuell ist die Aktie 184,50 Euro wert. Wie sich Wirecard in Zukunft am DAX schlagen wird, bleibt abzuwarten.

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