„Der schnellste Weg, um einen Moment zu teilen!“ So beschreibt Snapchat sich selbst. Die multimediale Messenger-App existiert bereits seit 2011 und wurde von den drei US-Amerikanern Evan Spiegel, Bobby Murphy und Reggie Brown entwickelt. Das ursprüngliche Konzept: „Momente“ in Form von Bildern und kurzen Videos konnten vom Benutzer an seine Kontakte gesendet und kurzzeitig gespeichert werden. Seit der Anfangsphase hat sich die App stets weiterentwickelt. Snapchat gehört zu einem der beliebtesten sozialen Netzwerke. Aber in letzter Zeit sieht es gar nicht mehr so gut aus: Gewinn und Nutzerzahlen sinken.
Das zweite Quartal: Anfang vom Ende?
Im Anschluss an die Veröffentlichung der Quartalszahlen der ersten Jahreshälfte waren die Anleger zunächst einmal begeistert, denn der Börsenneuling Snapchat konnte die Erwartungen übertreffen. Damals erwirtschaftete Snapchat 262 Millionen Dollar Umsatz. Auf den zweiten Blick aber fiel die Aufmerksamkeit auf die fallenden Nutzerzahlen. Die waren um 1,5 Prozent auf 188 Millionen Nutzer gesunken.
Das Spectacles-Spektakel
Anschließend versuchte Snapchat, die Konkurrenz mit einem Gadget auszustechen: Die neue Snapchat-Kamera-Sonnenbrille floppte jedoch. Die „Spectacles“ sollten per Knopfdruck kurze Videos und Fotos aufnehmen und sie in die App hochladen. Nur 250.000 Stück wurden verkauft, was bei einer Million geplanten Verkäufen einen Rückschlag darstellt. Am vergangenen Mittwoch kam die Nachfolgerbrille auf den Markt: Getrennte Modelle für Mann und Frau. Statt den 130 Euro der Ur-Brille kosteten die Nachfolger bereits 230 Euro.
Sie klauen unsere User!
Nachdem die Aktie im August um 20 Prozent gefallen war, setzte sich dieser Trend Anfang September fort. Die Nutzerzahlen sinken weiter, der Börsenkurs genauso. Das große Problem: Instagram. Der Online-Dienst ist nicht nur jetzt schon größer (1 Milliarde aktive Nutzer im Juni 2018), sondern wächst auch noch weiter. Die User laufen über.
Was sagt der Kurs?
Am Freitagabend drehte die Aktie leicht. Derzeit steht das Papier mit einem Plus von 2,23 Prozent bei 8,70 Euro. Ob Snapchat sich gegen Instagram wehren können und Nutzerzahlen zurückgewinnen wird, bleibt abzuwarten.
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