Zum Jahresende spitzt sich der Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und der Volksrepublik China noch einmal zu. Während China neue Maßnahmen prüft, um auf Donald Trumps Strafzölle zu reagieren, legt dieser bereits nach. Nachdem General Motors, einer der größten Autobauer Amerikas, tausende Stellen gestrichen und mehrere Werke geschlossen hat, widmet sich Trump einmal mehr der Autobranche.
America first?
Die Werkschließung des Autoherstellers General Motors widerspricht der „America First“-Politik des US-Präsidenten, die eigentlich darauf abzielt, Jobs von „außen“ nach Amerika zurückzuholen. Trump selbst äußerte sich wie gewohnt auf Twitter dazu und drohte, die staatlichen Subventionen, die GM derzeit erhält, einzustellen. Laut n-TV gab GM-CEO Mary Barra zwar an, dass die Werkschließung nichts mit den Strafzöllen zu tun habe, doch gleichzeitig soll der Handelsstreit zwischen den USA und China dazu beigetragen haben, dass die Absatzzahlen der Autobauer sinken.
Very disappointed with General Motors and their CEO, Mary Barra, for closing plants in Ohio, Michigan and Maryland. Nothing being closed in Mexico & China. The U.S. saved General Motors, and this is the THANKS we get! We are now looking at cutting all @GM subsidies, including….
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 27. November 2018
Europa im Fadenkreuz
Außerdem sind aktuell Strafzölle auf europäische Autos im Gespräch. Zwar hatten Donald Trump und Jean-Claude Juncker diese Option im Sommer scheinbar entschärft, nun ist sie jedoch wieder im Gespräch und könnte laut der FAZ bereits nächste Woche eintreten. Das setzt die europäischen Hersteller unter Druck. BMW beispielsweise reagiert laut n-TV, indem der Konzern ein neues Produktionswerk in den USA in Betracht zieht.
Eskalation oder Ruhepause?
Ob der Handelsstreit ein jähes Ende findet, wird sich am Freitag auf dem G20-Gipfel herausstellen. Dort werden sich Donald Trump und Xi Jinping treffen. Allerdings ließ Trump laut Wallstreit-Online bereits verlauten, dass ein Verzicht auf die Strafzölle „höchst unwahrscheinlich“ sei. Im Gegenteil: Sollte China sich im Hinblick auf Trumps Forderungen nicht kooperativ zeigen, folgen weitere Zölle auf die letzten bisher zollfreien chinesischen Produkte. Derzeit steht die Volkswagen-Aktie nach einem Einbruch am Dienstag mit 0,31 Prozent im Plus und ist 148,46 Euro wert. Der BMW-Kurs brach ebenfalls ein und befindet sich mit 74,08 Euro in einem leichten Plus. Und auch General Motors muss Verluste hinnehmen. Am Dienstag fiel das Papier von 33,95 Euro auf aktuell 33,12 Euro.
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