Seit Jahren sorgt der Brexit für Unsicherheit an den Weltmärkten. Es geht in die heiße Phase: Am 29. März, also in etwa zehn Wochen, soll der Austritt Großbritanniens aus der EU erfolgen. Gestern dann lehnte das britische Unterhaus den von Theresa May vorgelegten Deal mit der Europäischen Union ab. Außerdem folgte ein Misstrauensvotum gegen die derzeitige Premierministerin.
House of commons sagt nein
Laut n-tv handelt es sich um die größte Niederlage seit Beginn der britischen Demokratie: Bei der Abstimmung des britischen Unterhauses stimmten 432 Abgeordnete gegen den von Premierministerin Theresa May ausgehandelten Deal, lediglich 202 waren dafür. Damit ist der Deal vom Tisch – fürs Erste. Der Wirtschaftswoche zufolge besteht Hoffnung zu einem „Exit vom Brexit“, also einem Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union. Eine andere Option ist der „harte“ Brexit. Das würde bedeuten, dass Großbritannien die EU ohne einen Deal verlässt.
„Es ist klar, dass das Haus den vorgeschlagenen Handel nicht unterstützt. Die heutige Wahl verrät jedoch nichts darüber, welche Maßnahmen es überhaupt unterstützt. Nichts darüber, wie – oder ob – es die Entscheidung der britischen Bürger würdigen will.“ – Theresa May, britische Premierministerin, in einem Statement nach der Wahl
Die Grenze im Wasser
Dem Spiegel zufolge sehen die meisten Topökonomen einen britischen Austritt ohne Deal voraus. Welche Auswirkungen der „harte Brexit“ genau auf Europa und damit auch auf Deutschland hat, ist nicht bekannt. Einige Wirtschaftsvertreter vertreten jedoch die Annahme, dass er ein Erliegen des Handels zwischen der EU und Großbritannien mit sich zieht.
Aufschieben oder gehen?
Wie es weitergeht, ist derzeit unklar. Das Ergebnis des Misstrauensvotums steht noch aus, die französische Europaministerin Loiseau hält, wie n-tv berichtet, eine Verschiebung des Brexit-Datums für möglich, in Großbritannien selbst werden Stimmen nach einem zweiten Referendum laut. An der Börse wurde das Ergebnis der „House of commons“-Abstimmung erst im Laufe des Mittwochs deutlich. Der britische FTSE 100-Index sackte um 0,34 Prozent ab und zählt am Mittwochabend 6.871,85 Punkte. Zudem nahm der britische Pfund im Vergleich zum Euro zu und ist aktuell 1,13 Euro wert.
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