Seit einiger Zeit spekulieren die Anleger der Commerzbank und der Deutschen Bank, wann die diskutierte Fusion beider Geldhäuser Realität wird. In einem am Freitag vorgestellten Geschäftsbericht erklärt die Deutsche Bank zwar, dass sie wieder auf dem Weg nach oben ist – doch der Bankensektor steht vor Problemen.
Deutsche und Commerzbank
Erholt hat sich die Deutsche Bank von der Wirtschaftskrise 2007 nicht. Dies ist einer der Gründe dafür, weshalb Investoren seit einiger Zeit schon eine mögliche Fusion mit der Commerzbank diskutieren. Laut dem Focus ist vor allem der Druck vonseiten der Politik verantwortlich dafür, wieso ihr Vorstandsvorsitzender Christian Sewing aktuell Gespräche über eine mögliche Fusion antreibt.
Langsam wieder ins Plus?
Laut Geschäftsbericht konnte die Deutsche Bank ihren nachsteuerlichen Gewinn im Jahr 2018 auf 341 Millionen Euro steigern. Damit machte das Geldhaus zum ersten Mal seit 2014 wieder einen Nachsteuergewinn. Weiterhin senkte sie gezielt die Anzahl ihrer Mitarbeiter um 5,9 Prozent auf 91.737. Das nächste Ziel ist die Steigerung der Rendite auf das materielle Eigenkapital auf über vier Prozent.
„Mit unserer Rückkehr in die Gewinnzone, gestärkten Kontrollen und einer starken Bilanz haben wir eine gute Grundlage geschaffen, um kontrolliert zu wachsen – darauf liegt nun der Schwerpunkt unserer Strategie.” – Christian Sewing, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, in einer Pressemitteilung
Das schwierige Investmentbanking
Aber auch andere Banken sprechen nach und nach Warnungen aus. Wie die FAZ berichtet, hatte zum Beispiel die Schweizer UBS-Bank im ersten Quartal Probleme mit dem Investmentbanking. UBS-Vorstandsvorsitzender Sergio Ermotti gab an, dass das Geschäftsumfeld im ersten Quartal eher schwach ausfiel. Im Vergleich zum Auftaktquartal 2018 seien die Erträge um ein Drittel eingebrochen. Etwas Ähnliches hatte auch Jamie Dimon, Chef von JP Morgan, vor wenigen Wochen verlauten lassen.
Angst an der Börse?
Auf Ermottis Warnung hin gingen mehrere Aktienkurse europäischer Banken auf Talfahrt. Die Deutsche Bank steigt am Freitagmittag um 0,15 Prozent auf 7,45 Euro. Der Euro Stoxx Banken-Index sank bei minus 1,96 Prozent auf 90,20 Punkte. Auch die Aktie der Commerzbank steckte ein: Sie rutschte auf 6,99 Euro (Minus 0,70 Prozent).
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