Es ist soweit. Am 29. März 2019 wollte Großbritannien eigentlich die Europäische Union verlassen. Der Brexit sorgte seit Jahren für Unruhe an den Finanzmärkten. Die von der britischen Premierministerin Theresa May geführten Verhandlungen mit der EU führten jedoch zu nichts – zuletzt verlor sie darüber hinaus auch noch zunehmend den Rückhalt im eigenen Land.
Noch eine Ablehnung
Am heutigen Freitag lehnte das britische Parlament mit 344 zu 286 Stimmen bereits zum dritten Mal einen von May ausgehandelten Brexit-Vertrag ab. Die Optionen schwinden: Dem Land steht nun entweder ein „harter“ Brexit, also ein EU-Austritt ohne Deal, oder eine lange Verschiebung des Brexits bevor. Bei einer Verschiebung würde das Land noch einmal an der Europawahl Ende Mai teilnehmen. Für die Finanzmärkte bedeutet das weiteres Chaos. Laut dem Magazin Cash.Online würde der Brexit auch Deutschland Milliarden kosten.
„Die Auswirkungen der Entscheidung des britischen Unterhauses sind schwerwiegend.“ – Theresa May nach der Abstimmung
Die Nachwirkungen
Kaum war offensichtlich, dass der Deal auch diesmal scheiterte, verlangte Jeremy Corbyn, Chef der Labour-Partei, Mays Rücktritt. Bei einer Neuwahl wäre er ein möglicher Kandidat für Mays Nachfolge, berichtet der Focus. Donald Tusk, der Chef des EU-Rates, berief einen EU-Sondergipfel ein, der am 10. April stattfinden soll. Das teilte er über das Kurznachrichtennetzwerk Twitter mit.
In view of the rejection of the Withdrawal Agreement by the House of Commons, I have decided to call a European Council on 10 April. #Brexit
— Donald Tusk (@eucopresident) March 29, 2019
Börsengeschehen
An der Börse kletterte der britische FTSE 100-Index gleich zu Börsenbeginn rapide und steht am Freitagabend mit 0,62 Prozent bei 7.279,19 Punkten. Der Euro Stoxx 50 hat ein Plus von 0,83 Prozent zu verzeichnen und zählt 3.347,82 Punkte.
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