Wird Stagnation zum Trend? Nachdem die EZB bereits vor einigen Wochen angekündigt hat, den Leitzins der Euro-Zone nicht anzuheben, zieht die Türkei nun gleich. Dabei tun sich allerdings einige Probleme auf. Denn die Lira ist nach wie vor schwach.

Stillstand seit September

Trotz einer schwachen Lira und einer nach wie vor hohen Inflationsrate hat die türkische Notenbank den Leitzins auch im April unverändert gelassen. Das teilte sie am Donnerstag nach einer Zinssitzung mit. Aktuell steht der Leitzins bei 24 Prozent. Im Vorfeld hatte die Notenbank es für möglich gehalten, dass eine neue Zinserhöhung folgen könnte. Diese Aussage zog sie jedoch zurück. Die letzte Erhöhung erfolgte im vergangenen September – damals hatte die Notenbank den Leitzins überraschend um 6,25 Punkte erhöht. Der Wirtschaftswoche zufolge hatten die Notenbanker angekündigt, den strengeren Kurs beizubehalten, bis die Inflationsrate sinke.

Die Lira auf Talfahrt

Bis dahin könnte es jedoch noch eine Weile dauern. Aktuell beträgt sie laut Global-Rates 19,67 Prozent. Im vergangenen Jahr war sie zwischenzeitig auf mehr als 25 Prozent angestiegen. Da die Notenbank nun die Aussicht auf eine neue Zinserhöhung blockiert hat, trennten sich Investoren von ihren Lira-Beständen. Daraufhin rutschte die türkische Währung ab. Am Nachmittag war ein US-Dollar 5,95 Lira wert. Im Vergleich zum Jahresbeginn hat die Lira bereits zehn Prozent an Wert verloren.

Börsengeschehen

An der Börse macht sich die neue Entscheidung der Zentralbank bereits bemerkbar. Der türkische MSCI Turkey-Index sinkt mit minus 0,46 Prozent auf 225,87 Punkte. Derzeit hat die Türkei zudem mit diplomatischen Spannungen mit den Vereinigten Staaten zu kämpfen.

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