Seitdem die Vereinigten Staaten dem Iran neue Sanktionen auferlegt haben, ist die Lage im Osten einmal mehr gespannt. Nach dem Abschuss einer US-amerikanischen Drohne standen kurz heftige Vergeltungsmaßnahmen zur Debatte. Gleichzeitig macht der sinkende Ölpreis dem Land zu schaffen. Andere wiederum ergreifen Gegenmaßnahmen. Saudi-Arabien zum Beispiel sucht sein Heil erstmalig in Euro-Anleihen.

Der schwankende Ölpreis

Während die USA sich zum führenden Öl-Exporteur mausern wollen, sorgt Saudi-Arabien für eine Zeit vor, in der das Öl möglicherweise nicht mehr dieselben Gewinne bringt wie bisher. Niedrige Ölpreise hatten laut dem Kurier schon 2016 einmal für Finanzlücken im Staatshaushalt Saudi-Arabiens gesorgt. Aktuell ist ein Barrel Brent-Öl 63,100 US-Dollar wert (minus 0,22 Prozent). Das Barrel WTI Crude steht am Mittwochnachmittag mit plus 0,60 Prozent bei 56,60 US-Dollar.

Euro-Anleihen aus Nahost

Bereits im Januar verkaufte das Land darum Anleihen im Wert von 7,5 Milliarden US-Dollar. Damit sollte das Haushaltsdefizit finanziert werden. Insgesamt, so berichtet die FAZ, will Saudi-Arabien 2019 Anleihen im Wert von umgerechnet rund 28 Milliarden Euro verkaufen. Das entspricht 4,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Am Dienstagabend brachte Saudi-Arabien weiterhin zwei Anleihen mit einem Volumen von insgesamt drei Milliarden Euro raus – und zwar mit Laufzeiten von acht oder 20 Jahren. Danach stünden in der zweiten Jahreshälfte noch Anleihen in Höhe von mehr als zehn Milliarden Euro aus.

Wieder sind die Zinsen schuld

Nun stellt sich die Frage: Was macht Euro-Anleihen aus der Sicht von Saudi-Arabien so interessant? Immerhin hat das Land sich lange Zeit auf den Dollar verlassen. Ein Grund könnten die niedrigen Zinsen der Euro-Zone sein. Anleihen der Euro-Zone bringen mitunter eine negative Rendite, zum Beispiel die zehnjährigen Bundesanleihen. Die Kreditwürdigkeit Saudi-Arabiens ist derzeit gut: Laut Trading Economics steht das Land bei einem Rating von A+.

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