Der Brexit lässt nach wie vor auf sich warten, der Handelskrieg zwischen den USA und China hält weiter an und nun kommt auch noch ein neuer militärischer Konflikt hinzu. An den Märkten herrscht einmal mehr Unsicherheit. Eine Lösung könnten Real Assets sein.
Run auf Real Assets?
Diese werden derzeit immer beliebter. Zu dem Schluss kommt die „Real Assets-Studie 2020“ von Aviva Investors. Dazu hat Aviva Investors knapp 500 Entscheidungsträger aus den Bereichen Versicherung und Pensionskassen befragt. Institutionelle Investoren suchen angesichts der Unsicherheit, was das Weltwirtschaftswachstum angeht, und der Niedrigzinsphase zunehmend Sicherheit in Real Assets-Anlagen. Dabei handelt es sich um Anlagen, die einen intrinsischen Wert besitzen, sei es durch ihre Beschaffenheit oder durch Besitz. Dazu gehören Edelmetalle, Real Estate, Land oder auch natürliche Ressourcen. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der Führungskräfte aus der Versicherung erwarten steigende Investitionen in Real Assets. Bei den Pensionskassen sind es immerhin 37 Prozent, die daran glauben. Beide Gruppen (44 Prozent Versicherungen, 38 Prozent Pensionskassen) geben eine Eskalation des Handelsstreits als Kriterium dafür, ob Investments in Real Assets fließen sollen, an.
Real Assets und ESG-Kriterien
Auch spielen bestimmte ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Governance) eine Rolle. 90 Prozent der Befragten gaben an, bei der Anlageentscheidung auf ESG-Kriterien zu achten. Darunter wiederum glauben Versicherer (40 Prozent) und Pensionskassen (42 Prozent) daran, dass ein „positiver Effekt durch ESG“ unverzichtbar sei. Dabei spielt unter anderem der Wunsch, Real Assets einen breiteren Nutzen zukommen zu lassen als nur finanzielle Erträge, eine Rolle.
„The growing influence of ESG is another undeniable trend, however the lack of readily-available information can create difficulties in quantifying the ESG credentials of a project.” – Mark Versey, CIO Avia Investors Real Assets, in einer Pressemeldung
Weitere Strategien
Innerhalb der Real Asset-Auswahl diversifizieren die Investoren weiter. 53 Prozent der Pensionskassen nehmen direkte Immobilieninvestments vor. Auch wählen 53 Prozent Infrastrukturaktien. Auf Platz drei er gefragtesten Strategien der Pensionskassen liegen strukturierte Finanzierungen. Für die Versicherer sieht es ähnlich aus: Immobilieninvestitionen sagen 54 Prozent zu, 52 Prozent bevorzugen Infrastrukturaktien und auch die Investments in strukturierte Finanzierungen soll steigen (51 Prozent).
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