Die Ausbeute der deutschen Bauern leidet unter Frost, Dürre und dem Coronavirus. Nun bricht die Getreideernte ein. Das zeigt die neue Erntebilanz.
Ernte bricht ein
Für das Jahr 2020 rechnet der Deutsche Bauernverband (DBV) mit einer Getreideernte von 42,4 Millionen Tonnen. Das bedeutet ein Minus von fünf Prozent gegenüber dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019. Ebenso hatte der Obst- und Gemüsebau mit Herausforderungen zu kämpfen. So geht zum Beispiel die Apfelernte um vier Prozent zurück, die Sauerkirschenernte um 25 Prozent, die Spargelmenge liegt 14 Prozent unter dem sechsjährigen Durchschnitt von 123.700 Tonnen.
Frost, Corona und Mäuse
Für den Rückgang der Getreideernte sind unter anderem Frost, Dürre und ein massenhaftes Aufkommen von Mäusen verantwortlich, berichtet Joachim Rukwied, der Präsident des DBV. „Das Jahr 2020 war vielerorts das dritte, durch Wetterextreme geprägte Jahr, was einige Betriebe in ihrer Existenz gefährdet“, warnt er in einer Pressemeldung.
Doch auch die Corona-Krise und deren Nachwirkungen haben zu Problemen in der Landwirtschaft beigetragen. Zwar konnten die Bauern besondere Einreiseregelungen für die wichtigen Saisonarbeitskräfte finden, aber die in Zeiten von Corona erforderlichen Hygienekonzepte kosteten Geld und Zeit.
„Wir brauchen deshalb dringend eine Stärkung der einzelbetrieblichen Risikovorsorge durch staatlich unterstützte Mehrgefahrenversicherungen und die Einführung einer steuerlichen Gewinnrücklage.“ – Joachim Rukwied, DBV-Präsident, in einer Pressemeldung.
Teures Wasser
Hinzu kamen im Obst- und Gemüsebau höhere Kosten durch Bewässerung. Der Grund: Lang anhaltende Trockenphasen im laufenden Jahr. Im Schnitt betragen die Bewässerungskosten zehn bis 15 Prozent des Umsatzes. Nun fordert der DBV eine stärkere politische Unterstützung von Sonderkulturen. Gerade die Kosten für die Unterbringung der Saisonarbeiter, Hygienekonzepte und ähnliches bringen einige Betriebe an den Rand der Existenznot.
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