Die Europäische Kommission plant bereits seit Längerem eine „grüne Liste“ nachhaltiger Wirtschaftstätigkeiten. Die Taxonomie soll weiterentwickelt werden. Nun konsultiert die EU die ersten Kriterien.
EU-Kommission startet öffentliche Konsultation
Am vergangenen Freitag eröffnete die EU-Kommission eine öffentliche Konsultation zu den ersten beiden Gruppen von Kriterien ein, die am Ende festlegen sollen, welche Wirtschaftsaktivitäten aus Sicht der EU-Taxonomie ökologisch nachhaltig sind. Eine im Juli in Kraft getretene Taxonomie-Verordnung soll dabei helfen, die weltweit erste „grüne Liste“ als Klassifizierungssystem für nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten zu erstellen. Damit sollen Investoren aus ganz Europa dieselben Regeln und dieselbe Sprache gemein haben, um in Projekte und Wirtschaftstätigkeiten investieren, die Klima und Umwelt positiv beeinflussen. Die Konsultation soll nun vier Wochen lang andauern. Dieses Feedback will die EU-Kommission bei der Annahme des Rechtsakts berücksichtigen. Anschließend wird er dem Europäischen Rat und dem Europäischen Parlament vorgelegt und soll nach aktueller Planung ab dem 1. Januar 2022 gelten.
„Die EU-Taxonomieverordnung ist ein wichtiger Rechtsakt zur Unterstützung des europäischen Green Deal, denn sie wird dafür sorgen, dass mehr Investitionen in umweltverträgliche und nachhaltige Projekte fließen. Wenn Sie bei der Entwicklung dieser Regeln mitreden wollen, ist die heute beginnende öffentliche Konsultation Ihre Chance“, sagte Mairead McGuinness, EU-Kommissarin für Finanzdienstleistungen, Finanzstabilität und Kapitalmarktunion, in einer Pressemeldung.
Nachhaltige Fonds im Kommen
Nachhaltige Fonds werden währenddessen immer beliebter. Wie das Magazin Cash.Online berichtet, legten diese im dritten Quartal ein Wachstum von mindestens 27 Prozent hin. Publikumsfonds stellten sich als besonders wachstumsstark heraus und verwalteten Ende September ein Vermögen von rund 75 Milliarden Euro für die Anleger nach nachhaltigen Kriterien. Sie machen etwa 60 Prozent des nachhaltigen Fondsmarkts in Deutschland aus. Im Vergleich zum Juni bedeutet das ein Plus von 50 Prozent. Nachhaltige Spezialfonds konnten ihr Vermögen um zwei Milliarden auf 54 Milliarden Euro steigern.
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