Zum 13. Mal haben die deutschen Unternehmen ihre Exporte gesteigert, wie die tagesschau berichtet. Wegen der zuletzt niedrigen Zuwachsraten wurde zwar das Vorkrisenniveau im Mai erreicht, aber nicht übertroffen.
Im Vergleich zu April sind die deutschen Exporte im Mai um 0,3 Prozent gestiegen. Ein Anstieg in Serie: Es war der 13. Monat in Folge. Laut destatis exportierten die Unternehmen im Mai insgesamt Waren im Wert von 109,4 Milliarden Euro. Importiert wurden Waren im Wert von 97,1 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erreichte der Export einen Zuwachs von 36,4 Prozent. Dabei wuchsen die Ausfuhren zum wichtigsten Kunden USA um fast 41 Prozent, die nach Großbritannien um rund 46 Prozent und die nach China um 17 Prozent. Mit den EU-Ländern legte das Exportgeschäft um 43,3 Prozent zu.
Wert liegt noch knapp unter Vorkrisenniveau
Trotz des steten Wachstums der Ausfuhren haben sich die deutschen Unternehmen an das Vorkrisenniveau erst annähernd wieder herangetastet. Noch liegen die aktuellen Zahlen um 0,3 Prozent unter den Werten des Februars 2020. Also der Zeitraum vor dem ersten Lockdown im März, der massive Folgen für die Wirtschaft nach sich zog. Ebenso lag das Wachstumstempo unter den Erwartungen der Experten, die im Schnitt mit einer doppelt so hohen Zuwachsrate gerechnet hatten.
Der Herbst entscheidet über die weitere Entwicklung
Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) erwartet allerdings eine Trendwende. „Nach turbulenten Monaten der Pandemie stabilisiert sich die Erholung des deutschen Außenhandels.“ Auch wenn die Entwicklung auf wackligen Beinen stehe. Viel hinge von der Situation im Herbst ab. Börner fordert deshalb vorbereitende Maßnahmen, um nicht sehenden Auges in eine vierte Corona-Welle hineinzuschlittern.
Noch schwieriger zu kontrollieren sind bei der laufenden Konjunkturerholung die Lieferprobleme in vielen Branchen. Börner rechnet zwar, dass sich der Markt mittel- bis langfristig wieder einpendeln wird. Er sagt aber auch: „Das derzeitige Chaos im Frachtverkehr, die immens gestiegenen Preise für Container sowie Rohstoffengpässe machen uns große Sorgen.“
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