Im Zuge der Corona-Pandemie wurde das Home-Office für eine Vielzahl von Unternehmen zu einer Notlösung, die den fortlaufenden Firmenbetrieb ermöglichte. Viele Unternehmen hatten damals allerdings noch nicht an die zusätzliche Risikoquelle gedacht, die ein Mitarbeiter im Home-Office darstellt. Wie sehen die Konsequenzen aus?
Sicherheitslücke: Home Office
Aufgrund der fünften Corona-Welle ist auch zum Start dieses Jahres nahezu jeder zweite Mitarbeiter zumindest zeitweise im Home Office. 23 Prozent der im Rahmen einer Forsa-Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands Befragten arbeiten sogar dauerhaft von Zuhause. Infolgedessen ist das Sicherheitsrisiko durch Hacker-Angriffe auf Unternehmen deutlich angestiegen. Laut der TÜV-Umfrage haben 14 Prozent der 1.507 befragten Beschäftigten mindestens einen IT-Sicherheitsvorfall bei ihrem Arbeitgeber erlebt. Die häufigste Bedrohung geht derzeit von Phishing-Mails und gezielten Attacken mit Erpressungssoftware aus. „Bei erfolgreichen IT-Angriffen ist Zeit ein entscheidender Faktor, um den Schaden möglichst schnell eindämmen zu können“, betont Dr. Dirk Stenkamp, Präsident des TÜV-Verbands. Jedoch gaben 41 Prozent der Erwerbstätigen an, keine Vorgaben für den Ernstfall erhalten zu haben oder die Regeln nicht zu kennen. „Jeder vierte Beschäftigte arbeitet im Home Office ohne jegliche Vorgaben des Arbeitgebers zur IT-Sicherheit“, so Stenkamp.
Rettungsschiff im Cyberspace
Mit zunehmender Häufigkeit und steigendem Schaden von Cyberattacken wächst auch der Bedarf an entsprechenden Versicherungen. Im Rahmen der „Global Cyber Risk and Insurance“-Studie von Munich Re gaben 80 Prozent der befragten Top-Manager an, ihr Unternehmen sei nicht ausreichend geschützt. „Durch den Megatrend Digitalisierung wird sich traditionelle Versicherung drastisch verändern. Es entstehen neuartige Risikofelder, für die Lösungen der Versicherer gefragt sind“, erklärt Munich Re Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek. Munich Re erwartet laut Tagesschau als weltweite Nummer eins auf diesem Gebiet einen bis 2025 ein Prämienvolumen von 20,2 Milliarden Euro. Trotz steigender Schäden und dementsprechend steigender Preise will das Unternehmen weiter profitabel wachsen. „Munich Re hat hier durch zahlreiche Digital- und Innovationsprojekte das Fundament für künftiges ertragreiches Wachstum geschaffen“, berichtet Jeworrek.
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