Während der Pandemie war die Tourismus-Branche besonders betroffen. Global ging das Reiseverhalten zurück. Nun aber ist eine Trendwende eingetreten.
Tourismusbranche im Wachstum
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, erholen sich die Beherbergungsbetriebe in Deutschland wieder. Im Februar hatten sie insgesamt 18,8 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste zu verzeichnen. Das bedeutet, verglichen mit dem Februar 2021, einen Anstieg von 161,0 Prozent. Im Vorjahresmonat hatte noch ein Beherbergungsverbot für privatreisende Gäste bestanden. Allerdings hat die Branche noch nicht an die Zahlen von vor Beginn der Krise angeschlossen. Im Februar 2020 hatten die Übernachtungszahlen noch 37,3 Prozent über dem aktuellen Wert gelegen.
Gäste aus dem Ausland gesucht
Besonders deutlich stieg die Zahl der Gäste aus dem Ausland. Während die Zahl von Übernachtungen der inländischen Gäste um 153,0 Prozent stieg, übernachteten 226,4 Prozent mehr ausländische Gäste in deutschen Beherbergungsbetrieben. Sowohl bei Gästen aus dem Inland (minus 33,2 Prozent) als auch aus dem Ausland (minus 54,9 Prozent) besteht noch eine Differenz zum Stand vor der Pandemie.
Politische Unterstützung fehlt
Um wieder an die Leistungsfähigkeit aus Pre-Pandemiezeiten anschließen zu können, sei Unterstützung aus der Politik notwendig. Das findet jedenfalls der Deutsche Tourismusverband (DTV). Allerdings plante die Bundesregierung Ende März noch eine Absenkung der Mittel für den Deutschlandtourismus. „Wir brauchen nicht weniger, sondern deutlich mehr Mittel für den Neustart des Deutschlandtourismus. Die Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag klare Ziele zur Stärkung der Tourismusbranche gesetzt. Dazu gehört insbesondere das Modernisierungsprogramm „Zukunft Tourismus“ für Neu- und Wiedergründungen. Jetzt müssen den Worten auch Taten folgen“, sagte Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes, dazu. Diese Mittel seien dringend notwendig, um Innovationen, Digitalisierung und Qualitätssteigerungen voranzutreiben. Und darüber hinaus auch eine nachhaltige Ausrichtung des Tourismus.
Elf Millionen Euro weniger
„Es ist unverständlich, warum die Bundesregierung in dieser schwierigen Lage die Tourismusmittel absenken will“, erklärte Kunz weiter. So habe die Bundesregierung geplant, die Mittel für den Tourismus um elf Millionen Euro auf 1,62 Millionen Euro abzusenken. Weiterhin sollen auch die Mittel für die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) fallen – um zehn Millionen Euro. Dabei sei gerade jetzt eine stärkere Werbung für das Reiseland Deutschland auf den Auslandsmärkten dringend notwendig. „Besonders im Städtetourismus fehlen die Gäste aus dem Ausland. Jetzt ist der Deutsche Bundestag gefordert, in den anstehenden Beratungen zum Bundeshaushalt die Mittel für den Deutschlandtourismus deutlich anzuheben.“
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