Trotz Unsicherheiten und Börsenturbulenzen wenden sich deutsche Privatanleger zunehmend den Finanzmärkten zu. Dabei waren deutliche Differenzen zwischen bestimmten Anlegergruppen zu beobachten. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der ING Deutschland.
Anlagevolumen wächst
Diese legt offen, dass im vergangenen Jahr das Anlagevolumen der Kunden deutlich angewachsen ist. Waren es vorher 50.600 Euro, die Privatanleger in Finanzprodukte steckten, so legten sie im Jahr 2021 knapp 68.500 Euro an. Das Nettokaufvolumen betrug im Schnitt 8.000 Euro. Bei der Analyse von einer Millionen anonymisierten Kundenportfolios ermittelte ING Deutschland außerdem, dass männliche Kunden mit 8.600 Euro mehr investieren als weibliche (5.500 Euro).
Frauen machen mehr Rendite
Generell erzielten Frauen im Jahr 2021 eine höhere Rendite als Männer. Die durchschnittliche Rendite weiblicher Kunden lag bei 22,5 Prozent, bei den Männern waren es 21,0 Prozent. Ein Blick auf die gewählten Depots gibt Aufschluss über die Gründe. Bei den Anlageklassen Aktien und Fonds bestanden demnach deutliche Unterschiede. Die Männer hatten einen durchschnittlichen Aktienanteil von 61 Prozent, dazu kam ein zwölfprozentiger Fondsanteil. Frauen dagegen hatten einen 54-prozentigen Aktienanteil und dazu 18 Prozent Fonds. Bei ETFs schlugen beide Geschlechter ungefähr gleich stark zu.
„Bemerkenswert ist, dass die Mehrheit unserer Kundinnen und Kunden mit ihrer Auswahl eine deutlich bessere Performance als der DAX erzielt hat. Das zeigt, dass auch Selbstentscheider erfolgreich in Wertpapiere investieren können“, sagt Thomas Dwornitzak, Leiter Sparen & Anlegen, bei der ING Deutschland, in einer Pressemeldung dazu.
Mehr Vertrauen in den Aktienmarkt
Das Vertrauen der Deutschen in den Aktienmarkt verfestigt sich derzeit zunehmend. Insgesamt haben 12,1 Millionen Deutsche im Jahr 2021 in Aktien, Aktienfonds oder ETFs investiert. Das zeigen aktuelle Zahlen des Deutschen Aktieninstituts. „Die Menschen in Deutschland setzten auch 2021 weiter auf Aktien und Aktienfonds. Das Vertrauen in Aktien ist ungebrochen“, findet Dr. Christine Bortenlänger, Geschäftsführende Vorständin des Deutschen Aktieninstituts. „Rund jeder Sechste ist am Aktienmarkt engagiert. 2021 war also erneut ein gutes Jahr für die Aktienkultur in Deutschland.“
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