Der Krieg in der Ukraine dauert an. Hinzu kommt eine rasant wachsende Inflation. Anleger suchen zunehmend ihr Heil im Gold.

Geopolitische Risiken

Die aktuelle Lage ist bekannt: Nachdem Russland den Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, setzten diverse westliche Industrienationen (Darunter die USA, Deutschland und Großbritannien) Sanktionen gegen Russland ein. Russland wiederum droht mit dem Aussetzen von Gaslieferungen. Polen und Bulgarien sind die ersten Länder, die nun ein Ende der Gaslieferungen meldeten. In der Republik Moldau steigt gleichzeitig die Sorge um eine Eskalation in einem seit den Neunzigern von russischen Separatisten kontrollierten Gebiet. An der Börse schlägt sich das in wachsender Sorge nieder – die Anleger greifen, wie in Krisenzeiten üblich, zu Gold. 

Goldpreis steigt

Wie der World Gold Council berichtet, ist der Goldpreis im ersten Quartal 2022 um rund 8,0 Prozent gestiegen. Dabei handele es sich um die beste Performance seit dem zweiten Quartal 2020. Inmitten einer Schwächephase der Aktien- und Rentenmärkte habe Gold sich behaupten können. Während einer von ökonomischer Unsicherheit und höherer Volatilität geprägten Zeit konnte Gold sich als zuverlässige Quelle der Diversifizierung und Vermögenserhalt positionieren. Im ersten Quartal trieben vor allem die schnell steigende Inflation und unerwartete geopolitische Risiken den Goldpreis. 

Die Zentralbanken reagieren

Im „Gold Outlook 2022“ beschreibt der World Gold Council die Erwartungen für weitere Entwicklungen des Goldpreises. Die geopolitischen Konflikten bleiben ein wichtiger Treiber für den Goldpreis. Ein verlängerter Konflikt in der Ukraine könnte einen Nachhaltigen Bedarf an Investitionen in Gold nach sich ziehen. Bei einer geschwinden Beendigung dagegen könnte Gold an Aufwind verlieren. Allerdings glaubt der World Gold Council daran, dass die Kräfte von Inflation und Zinsraten sich als stärkste Einflussfaktoren auf den Goldpreis auswirken. Die Erholung nach der Coronavirus-Pandemie und Unterbrechungen in den globalen Lieferketten würden die Inflation noch längere Zeit hochhalten. Die Zentralbanken sind allerdings vorbereitet – so haben unter anderem die US-amerikanische Federal Reserve und die Bank of England die Zinsen angehoben. 

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH