Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine orientiert Europa sich noch stärker in Richtung Westen. Die Vereinigten Staaten von Amerika bauen ihre Position als Deutschlands wichtigster Handelspartner aus. Das Exportvolumen wächst deutlich.

Mehr Exporte gehen in die USA

Die Zahlen vorweg: Im August 2022 exportierte die Bundesrepublik Waren im Wert von insgesamt 128,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresmonat steht damit ein Plus von 23,1 Prozent auf dem Papier. Dabei traten jedoch deutliche Verschiebungen bei den wichtigsten Handelspartnern Deutschlands auf. Zum Beispiel exportierte Deutschland im vergangenen Jahr deutlich weniger Waren nach Russland (minus 45,8 Prozent), was unter anderem an den Sanktionen liegt, die die westlichen Staaten gegenüber Russland verhängt haben. Im selben Zeitraum stiegen die Ausfuhren in die USA, dem bereits vorher wichtigsten Zielland deutscher Exporte (plus 42,0 Prozent) auf 13,3 Milliarden Euro. Die am häufigsten in die USA gelieferten Güter sind Kraftfahrzeuge, Kfz-Teile und pharmazeutische Erzeugnisse. Auch Frankreich (plus 25,7 Prozent) und die Niederlande (plus 11,2 Prozent) erhielten deutlich mehr Exporte aus Deutschland. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) jüngst in einer Pressemeldung mit.

Der Export-Weltmeister

Deutschlands Rolle als Exportland hat sich bereits vor Jahrzehnten gefestigt. Wie die Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb) berichtet, hat Deutschland in allen Jahren seit 1952 mehr Waren aus- als eingeführt. Zwischen 2004 und 2021 lag der Handelsbilanzüberschuss siebzehnmal über der 150-Milliarden-Euro-Marke. Trotz der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 konnte Deutschland die Handelsbilanz positiv halten. Der höchste Überschuss in der Handelsbilanz liegt bei 248,9 Milliarden Euro im Jahr 2016.

Zwischen Autoteilen und Blut

Die wichtigsten Käufer für deutsche Erzeugnisse sind laut Comtrade die USA (8,6 Prozent), China (8,0 Prozent) und Frankreich (7,5 Prozent). Zu den wichtigsten Zulieferern gehören China (11,5 Prozent), die Niederlande (7,5 Prozent) und die USA (6,7 Prozent). Neben Kfz-Bestandteilen und Pharma-Erzeugnissen exportiert Deutschland vorrangig Teile für Traktoren, Menschen- und Tierblut sowie Luftfahrzeuge wie Hubschrauber oder Flugzeuge. Die wichtigsten Importgüter sind generell einzelne Bauteile für die Exportgüter.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH