Der US-amerikanische Immobilienmarkt ist ins Wanken geraten. Experten ziehen Vergleiche zur Blase, die einst zur Weltwirtschaftskrise führte. Was passiert in den Staaten?

Korrektur am Immobilienmarkt

„Der US-Immobilienmarkt steht vor der zweitgrößten Korrektur der Nachkriegszeit“, titelte Fortune.com noch Anfang November. Laut dem amerikanischen News-Netzwerk CNN sind vor allem die erhöhten Zinsen eine treibende Kraft dafür. Zentralbanken überall auf der Welt haben der Inflation den Krieg angesagt und ihre Zinsen in Höhen schnellen lassen, wie sie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr zu sehen waren. Das löste jedoch einen Dominoeffekt aus, der zum Beispiel die Kreditaufnahme erschwerte. In den Vereinigten Staaten sorgte das im Oktober für dreißigjährige Hypothekenzinsen im Bereich von sieben Prozent – ein Höchststand seit 2002. Knapp vor einem Jahr waren es noch drei Prozent gewesen. Auch in der Europäischen Union und dem Vereinigten Königreich haben sich die Hypothekenzinsen seit letztem Jahr verdoppelt, was viele potenzielle Käufer vom Markt treibt.

15 bis 20 Prozent Einbruch

„Alles in allem ist der Ausblick auf den Immobilienmarkt so besorgniserregend wie seit 2007 und 2008 nicht mehr. Die Märkte schwanken zwischen der Möglichkeit eines moderaten Einbruchs oder stärkeren Einbrüchen um die 15-20 Prozent“, zitiert CNN den Ökonomen Adam Slater. Ein Schlüsselfaktor dafür, wie weit die Preise fallen, sei die Arbeitslosigkeit. Ein starker Anstieg in der Arbeitslosigkeit würde zu Zwangsverkäufen führen, wo „starke Rabatte“ üblich seien. Und auch im Falle einer milden Korrektur wären schwere Konsequenzen möglich, weil Häuserverkäufe auch die Aktivität anderer Sektoren der Wirtschaft ankurbeln – wenn diese wegfallen, ist ein Dominoeffekt absehbar.

Silberstreif am Immobilienhimmel

Allerdings gibt es Zeichen für Hoffnung: Die Inflation könnte abkühlen. Innerhalb der letzten Woche, so berichtet es die New York Post, seien die Hypothekenzinsen wieder ein wenig gesunken. Sollte sich dieser Prozess fortsetzen, könnten Käufer, die kürzlich vom Kaufvorhaben abgerückt sind, auf den Markt zurückkehren. Das wiederum könnte Verkäufer von deutlichen Preissenkungen abhalten.

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Redaktion: NewFinance Mediengesellschaft mbH